Ein Dankeschön in Bronze
Autor: Dagmar Besand
, Montag, 01. Oktober 2012
Bis vor 40 Jahren hatte Kulmbach noch eine eigene Stadtpolizei. Die Wache war im Rathaus untergebracht. Eine Gedenktafel vor den Räumen des Bürgerbüros erinnert diese Zeit.
Er war der letzte Chef der Kulmbacher Stadtpolizei und hat seine blaue Uniform immer mit Stolz getragen: Alfred Illing erinnert sich gerne an die alten Zeiten in seiner Dienststelle im Rathaus. 40 Jahre ist das her: Zum 1. Oktober 1972 verlor die Stadt durch die Verstaatlichung ihr Polizeiamt, die Beamten tragen seither die grüne Uniform der Landespolizei.
In den Reihen der ehemaligen Stadtpolizisten, die sich heute noch regelmäßig zum Stammtisch treffen, entstand die Idee für eine Erinnerungstafel im Rathaus, "denn die jüngere Generation weiß ja gar nicht mehr, dass früher hier eine Polizeiwache war", sagt Illing, der sich freut, dass die Stadt den Gedanken aufgegriffen hat und ihrer Stadtpolizei ein Denkmal setzt. "50 Beamte haben damals rund um die Uhr im Schichtdienst für Ruhe, Ordnung und Sicherheit für die Kulmbacher Bevölkerung gesorgt."
Daran erinnert seit gestern eine Bronzetafel, die vor dem Eingang zum Bürgerbüro angebracht wurde und die Illing gemeinsam mit Oberbürgermeister Henry Schramm enthüllen durfte. Diese Geste solle die besondere Wertschätzung der Stadt Kulmbach für ihre ehemaligen Stadtpolizisten zum Ausdruck bringen, sagte Schramm. "Die Erinnerungstafel dokumentiert ein Stück der bewegten Geschichte in den historischen Rathausmauern."
Die erste richtige Polizeiwache wurde in Kulmbach Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet, im heutigen Modegeschäft "Katz und Katz". 1890 zog die Stadtpolizei ins Rathaus um.
Unter den Gästen waren auch Polizeivizepräsident Werner Mikulasch und viele ehemalige Stadtpolizisten, die bei einer kleinen Feier im Sitzungssaal die Gelegenheit nutzten, über die alten Zeiten zu philosophieren.