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Eichenprozessionsspinner: Behörden sollen Bekämpfung übernehmen


Autor: Werner Reißaus

Ködnitz, Dienstag, 19. Juni 2018

Der Eichenprozessionsspinner war auch in der Sitzung des Gemeinderates Ködnitz ein Thema.
Archiv/Adriane Lochner


Dritter Bürgermeister Heinz Mösch übte Kritik daran, dass die Behörden diese akute Gesundheitsgefährdung einfach aussitzen und die Eigentümer der Eichenbäume in die Pflicht nehmen: "Der Eichenprozessionsspinner kommt von Unterfranken. Wenn man ihn dort wirkungsvoll bekämpft hätte, dann hätten wir jetzt nicht die Probleme." Mösch sah vor allem die Regierung von Oberfranken und den Landkreis in der Pflicht: "Ich verlange von den Behörden, dass sie die Bekämpfung in die Hand nehmen und übergeordnet reagieren." Reinhold Dippold schlug vor, dass die Schadensfälle meldepflichtig gemacht werden, um so das Ausmaß zu erkennen und besser reagieren zu können.

Der Gemeinderat sieht am alten Schulhaus in Kauerndorf dringenden Handlungsbedarf und beschloss am Montagabend eine umfassende Dachsanierung. Wie Bürgermeister Stephan Heckel-Michel (CSU) zu verstehen gab, ist von den maroden Kehlblechen in den letzten Monaten immer wieder Wasser in das Gebäude eingedrungen, so dass sich das Gremium für eine neue Dacheindeckung entschied. Den Auftrag dafür erhielt die Zimmerei Meisel, Trebgast, zum Kostenangebot von 41 318 Euro. Die Arbeiten sollen bis spätestens November dieses Jahres abgeschlossen sein. In dem Angebot sind nicht die Kosten für eine Holzwurmbehandlung enthalten, die allerdings notwendig ist. Die Frage von 3. Bürgermeister Heinz Mösch (CSU), ob eine staatliche Förderung möglich ist, verneinte das Gemeindeoberhaupt.

Noch keine Entscheidung ist darüber getroffen, welches Büro mit der Platzgestaltung beim Anwesen "Kauerndorf 19" beauftragt wird, die im Rahmen einer Maßnahme der Dorferneuerung nach dem Abriss des Wohnhauses vorgenommen werden soll. Hinsichtlich des "Hupfer"-Areals verwies Bürgermeister Stephan Heckel-Michel auf eine gemeinsame Sitzung der Vereinsvertreter mit dem Architekten. Hier ging es um die Raumaufteilung, um konkret in die Planung einsteigen zu können. Das Architekturbüro wird eine erste Planskizze anfertigen, die noch in dieser Woche an die Gemeinderäte rausgeht. Bürgermeister Heckel-Michel: "Danach werden wir uns zügig mit dem Bauantrag und den Förderantrag beschäftigen." Vom Gemeinderat wurde dafür eigens eine Projektgruppe gebildet, der dritter Bürgermeister Heinz Mösch und die Gemeinderäte Willi Kolb (SPD) und Holger Göhl (WUK) angehören.

Zur Sanierung des ehemaligen Milchhauses in Kauerndorf, das zuletzt im Besitz der Kulmbacher Brauerei war, erhält die IG Kauerndorf, der die Feuerwehr, die Ortsburschen und der Gesangverein "Fidelia" angehören, einen Zuschuss von 1500 Euro. Wie Bürgermeister Stephan Heckel-Michel dazu berichtete, hat die Kauerndorfer Interessengemeinschaft bislang in die Generalsanierung des Gebäudes rund 10 000 Euro an reinen Materialkosten gesteckt. Heckel-Michel lobte das ehrenamtliche Engagement, das für die Sanierung des früheren Milchhauses eingebracht wurde: "Es soll noch eine Sitzgruppe entstehen. Das gesamte Areal trägt sehr viel zur Ortsverschönerung bei."

Für die Kindertagesstätte Fölschnitz hat der Gemeinderat einen Bedarf von 12 Krippenplätzen festgestellt, nachdem die Nachfrage nach Krippenplätzen derzeit nicht vollumfänglich abgedeckt werden kann. Wie der zusätzliche Bedarf an der Kita Fölschnitz baulich umgesetzt werden kann, soll jetzt geprüft werden. Dritter Bürgermeister Heinz Mösch regte an, dass diese notwendige Baumaßnahme für die die Evangelische Kirchengemeinde Untersteinach und die Gemeinde Ködnitz in der Umsetzung zuständig sind, so geplant wird, dass sie ohne große Schwierigkeit in einer Art Baukastensystem, wie es Gemeinderat Reinhold Dippold (WGK) nannte, problemlos erweitert werden kann. Wie Gemeinderat Thomas Hanisch (WGK), der für das Architekturbüro H2M für die Generalsanierung des Rathauses in Fölschnitz zuständig ist, mitteilte, werden in Kürze die Arbeiten für Maler, Trockenbau, Bodenbeläge und Innentreppe ausgeschrieben, so dass eine Vergabe in der Juli-Sitzung erfolgen kann. Die umfangreiche Maßnahme soll spätestens im September abgeschlossen sein. Gemeinderat Willi Kolb gehen die Arbeiten allerdings zu langsam: "Außenherum tut sich gar nichts!"