Druckartikel: Ehepaar Hugel: Besuch vom Bauausschuss

Ehepaar Hugel: Besuch vom Bauausschuss


Autor: Jürgen Gärtner

Ebersbach, Samstag, 16. März 2013

Am Freitag besichtigte das Bauausschuss der Gemeinde Ködnitz den Hof von Ingeborg und Hermann Hugel in Ebersbach. Das Ehepaar will seit Jahren auf ihrem Gelände bauen - darf aber nicht. Bei der Besichtigung des Bauausschusses ergab sich unerwartet ein neues Thema.
Hermann und Ingeborg Hugel (von rechts) führten gestern den Bauausschuss der Gemeinde Ködnitz über ihr Anwesen in Ebersbach. Das Ehepaar will von dem Stall eine Überdachung nach rechts errichten. Mit dabei auch Bürgermeister Stephan Heckel (Zweiter von links). Foto: Jürgen Gärtner


Hermann Hugel ist schon zufrieden, "dass man miteinander spricht". Zufrieden, dass der Bauausschuss der Gemeinde am Freitag sein Anwesen in Ebersbach in Augenschein nahm. Und dass die Diskussion ruhig und sachlich verlief.

Das Gremium mit Bürgermeister Stephan Heckel (CSU) an der Spitze hatte die beiden Pferdeställe besichtigt und sich das kleine Reitercasino angeschaut.

An der Kernfrage änderte das freilich wenig: Nach wie vor dreht sich alles darum, ob die Hugels Landwirte sind. Denn nur wenn das der Fall ist, dürfen sie auf ihrem Gelände nahe des kleinen Ködnitzer Ortsteils Ebersbach auch bauen. Denn Bauvorhaben von Landwirten sind in Außenbereichen privilegiert.

Das stellte auch Bürgermeister Heckel bei der Begehung fest: "Wir müssen jetzt abwarten, was das Amt für Landwirtschaft sagt." Denn dort hat das Ehepaar Hugel einen Antrag auf Anerkennung als Landwirte gestellt.

Die Antwort steht noch aus. Und bis dahin will sich der Gemeinderat in Geduld üben. Entscheidend ist die Frage, ob Hermann und Ingeborg Hugel von ihren Einkünften als Bauern leben können - oder ob es sich bei ihrem Betrieb nur um ein Hobby handelt.

Eine neue Thematik kam bei dem Ortstermin allerdings auf: Was ist mit den beiden öffentlichen Feld- und Waldwegen, die über das Gelände des Ehepaars führen? Die sind nach Ansicht von Gemeinderat Reinhold Dippold nach Abgrabungen so nicht mehr nutzbar. "Das muss besprochen werden", stellte er fest.

Auch sprach er sich dafür aus, dass das Ehepaar bei einer Anerkennung als Landwirte über die gesamte Anlage einen Bauantrag stellen und für die Scheunen eine Nutzungsänderung beantragen sollte. "Dass sollte kein Stückwerk werden." Dann müsse der Gemeinderat entscheiden, "ob wir das wollen".

Daran haben Ingeborg und Hermann Hugel nach der Besichtigung wenig Zweifel, sprechen von einem "positiven Verhalten" der Bauausschuss-Mitglieder. "Sie werden nichts dagegen haben, wenn die Privilegierung da ist", ist Ingeborg Hugel überzeugt.