Die Stadt Kulmbach weitet das Parkverbot für Elektro- und Hybridfahrzeuge aus, schafft aber weitere Stellflächen als Ersatz.
Die Stadt Kulmbach hat das Parkverbot für Elektro- und Hybridautos nun auch auf das Parkhaus Basteigasse ausgeweitet. Vorangegangen war ein Ortstermin mit der Feuerwehr. Wie aus dem Rathaus mitgeteilt wird, werden als Ausgleich weitere Stellflächen für E-Autos bereitgestellt - im Freien.
Sicherheitsbedenken nach Fahrzeugbrand
Wie in der vergangene Wochen berichtet und durchaus kontrovers diskutiert, gilt in den Tiefgaragen unterhalb des Eku-Platzes und der Dr.-Stammberger-Halle neuerdings ein Parkverbot für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Bereits im September 2020 war in der Tiefgarage unter dem Eku-Platz ein Auto mit Verbrennungsmotor ausgebrannt. Aufgrund der notwendigen umfangreichen Sanierungsarbeiten musste die Tiefgarage bis vergangene Woche gesperrt werden.
Die Feuerwehr, so heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus, habe der Stadt Kulmbach geraten, E- und Hybridautos künftig nicht mehr in der Tiefgarage parken zu lassen, da bei diesen brennende Akkus nicht gelöscht werden könnten. Diese müsste man unter Aufsicht und Kühlung ausbrennen lassen, was mehrere Tage dauern könne.
Decke ist zu niedrig
Aufgrund der niedrigen Deckenhöhe, so die Feuerwehr, könne das Auto auch nicht aus der Tiefgarage ins Freie transportiert werden, und auch ein entsprechender Kühlcontainer könne nicht eingesetzt werden. Sollte ein Auto folglich mehrere Tage in der Tiefgarage brennen, würde das enorme Schäden für die Statik mit sich bringen. Verbrennungsmotoren könnten natürlich genauso Feuer fangen, hier wären jedoch die Folgen deutlich geringer.
"Die zentrale Frage ist nicht das Löschen oder das Bändigen des Brandes, sondern der Transport des brennenden Wagens aus der Tiefgarage heraus." Aufgrund der baulichen Gegebenheiten könne kein Kranfahrzeug einfahren, hierfür bräuchte es eine Deckenhöhe von rund fünf Metern. Die Deckenhöhe der Tiefgarage betrage allerdings nur 2,10 Meter.
Aus baulicher Sicht entspricht die Tiefgarage nach Mitteilung der Stadt allen nötigen Standards. Auch baurechtlich wurden alle Vorgaben hinsichtlich des Brandschutzes - Sprinkleranlage, Brandmeldeanlage, Entlüftungsanlage - umgesetzt.
Feuerwehr: Keine effektive Lösungen
Stadtbrandinspektor Heinrich Poperl ergänzt dazu: "Die Feuerwehr vor Ort muss den Brand löschen oder im Zaum halten. Was nützt es uns in Kulmbach, dass die Feuerwehren in Großstädten bei einem dortigen Brand ganz andere Möglichkeiten haben als wir hier. Die Manpower ist deutlich größer, womöglich auch die technische Ausstattung. Mir wurde beispielsweise von der Feuerwehr München berichtet, dass im Brandfall im Werk in Ingolstadt angerufen wird, dass die Mitarbeiter dort mit der entsprechenden Technik vorbeikommen, um das Feuer in den Griff zu bekommen. Das klappt in Kulmbach nun mal leider nicht."
Die Kulmbacher Wehr müsse mit dem vorhandenen Equipment arbeiten, so Poperl. "Die örtlichen Gegebenheiten ermöglichen es uns in keiner Weise, den Brand eines Lithium-Akkus in der Tiefgarage zu löschen oder zu kühlen. Im Brandfall bringen uns auf den ersten Blick einfache, aber leider nicht effektive Lösungen keinen Schritt weiter."
Eine Momentaufnahme
Dass E-Autos seltener brennen sei zunächst eine Momentaufnahme. Auch Vertreter großer Versicherungen gingen davon aus, dass sich die Brandhäufigkeit in den nächsten Jahr der von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren schrittweise anpassen wird.
Bei einem Ortstermin mit dem Planer der Tiefgarage sowie Vertretern der städtischen Tiefbauabteilung und der Feuerwehr hat Oberbürgermeister Ingo Lehmann nun folgende Neuerungen beschlossen:
Das Parkverbot für Elektro- und Hybridfahrzeuge in den verbundenen Tiefgaragen unterhalb der Dr.-Stammberger-Halle und des Eku-Platzes bleibt bestehen.
Auch für das Parkhaus Basteigasse gilt nun ein Verbot für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Hier werden als Ersatz zeitnah einige Stellplätze im Außenbereich des Parkhauses geschaffen, die nur für diese Fahrzeuge freigehalten werden.
Auf dem Eku-Platz werden zunächst provisorisch einige Parkplätze für E-Fahrzeuge reserviert.
In der März-Sitzung des Kulmbacher Stadtrates soll dann beraten werden, ob eine ganze Parkplatzreihe auf dem Eku-Platz für E- und Hybridautos reserviert werden soll. "Natürlich wäre es auch möglich gewesen, einige wenige Stellplätze in der Tiefgarage nahe der Ausfahrt für E-Fahrzeuge zu reservieren. Was passiert aber, wenn diese voll sind und sich die Autofahrer mit einem entsprechenden Fahrzeug widerrechtlich auf einen anderen Parkplatz stellen oder gar in die Tiefgarage unterhalb der Dr.-Stammberger-Halle fahren? Hier kann das Auto im Falle eines Brandes nicht abgeschleppt werden und es kann zu erheblichen Schäden für das Gebäude kommen", begründet Oberbürgermeister Ingo Lehmann die Entscheidung.
Doch wie sieht es langfristig aus? Bis 2030 sollen bis zu zehn Millionen E-Fahrzeuge zugelassen sein, so das Ziel der Bundesregierung. Lehmann: "Hier müssen wir in erster Linie an die Hersteller appellieren, Technologien und Alternativen zu finden, die sich im Brandfall deutlich einfacher handhaben lassen." Die Problematik beschäftige zahlreiche andere Kommunen ebenso, und auch die Versicherungen würden sich früher oder später mit der Thematik befassen. "Wir stellen uns keinesfalls gegen erneuerbare Energien oder wollen irgendjemanden bestrafen, aber diese Angelegenheit ist noch nicht ganz zu Ende gedacht."
Sicherheit im Vordergrund
Wenn das Löschen einfacher möglich sei, könne man das Verbot gerne wieder aufheben. "Hier steht einzig und allein die Sicherheit im Vordergrund, und als Oberbürgermeister habe ich dafür Sorge zu tragen, dass potenzielle Gefahren auf ein Minimum verringert oder sogar ganz vermieden werden."
Abschließend ergänzt der OB, dass es in Kulmbach eine Vielzahl innerstädtischer Stellplätze gibt. Eine derart hohe Zahl an Parkmöglichkeiten in Zentrumsnähe wiesen nur wenige andere Städte vergleichbarer Größe auf. Es sei also nach wie vor für niemanden ein Problem, einen Parkplatz zu bekommen.
Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie im Stadtbauamt Kulmbach der Lithium-Akku in einem Laptop Feuer fängt. Und das während der Dienstzeit. Bereits nach 10 Minuten wird der Brand bemerkt und der OB informiert, damit er bei der Feuerwehr nachfragt, wie man diesen gefährlichen Brand löscht. Dann kommt der Oberbrandmeister und schaut sich das Objekt an. Nun brennt bereits der Schreibtisch und schon ist die Lösung gefunden, weil ein solcher Brand im Lehrbuch steht: Man holt einige Wassereimer und löscht den Brenneden Schreibtisch mit Wasser. Und schon ist auch der Brand am Laptop gelöscht.
Das dauert 5 Minuten und dann auch noch die Feuerwehr. Nach dem Ausfahren der Drehleiter und dem Einsatz der Wärmebildkamera wird entschieden, zumindest den Abtransport des Lithium-Akkus richtig zu organisieren. Mittels Drohne wird der Laptop ausgeflogen und im Bereich der Flutmulde über dem Wasser abgeworfen. Nach 3 Tagen Abkühlzeit wird erkannt, dass man eigentlich - wie bei einem anderen Brand - mit einer Löschdecke den gleichen Effekt gehabt hätte. Aber für die Feuerwehr ist es ein außergewöhnlich gefährlicher Einsatz gewesen, weil man dabei festgestellt hat, dass auch in der Drohne und in der Wärmebildkamera Lithium-Akkus verbaut sind und diese ebenfalls eine sehr hohe Gefahrenquelle für die Einsatzkräfte darstellen. Deshalb wurden beide Geräte sofort in einem feuersicheren Safe eingeschlossen und werden nicht mehr eingesetzt bis es eine andere nichtbrennbare Batterie gibt. Und der Oberfeuerwehrmann hat nun auch bei seinem Handy den Lithium-Akku ausgebaut, weil auch dieser z.B. in der Hosentasche explodieren könnte und das wäre dann doch der SuperGAU. Ich kann mir vorstellen, dass nach dem Verbot der E-Autos in der Tiefgarage beim Bauamt bereits Bestrebungen bestehen, im zukünftigen Kauerndorfer Tunnelkomplex ebenfalls die Durchfahrt für E-Autos zu verbieten.
Aber vom Thema verstehen Sie nichts, wenn Ihnen nicht mal der Größenunterschied auffällt.
Einen 30kWh-Akku löschen Sie nicht mehr mit einem nassen Fetzen.
Eine nachvollziebare Entscheidung der Kulmbacher Verantwortlichen! Denn tatsächlich geht von diesen Fahrzeugen eine grosse Gefahr aus.
Es kann erwartet werden, dass nun auch andere Städte bundesweit nachziehen.
Dringend muss geprüft werden, ob nicht generell ALLE Parkhäuser und Tiefgaragen für E-Autos gesperrt werden müssen.
Auch im privaten Bereich sollte genau geprüft werden, ob derartige KFZ in der Nähe von Wohnhäusern abgestellt werden dürfen.
Nicht auszudenken, wenn nicht nur Gebäude beschädigt, sondern Menschen durch diese äusserst zweifelhafte Technik in Gefahr gebracht würden!
Anscheinend handelt es sich um einen Werbegag des Fremndenverkehrsamtes. Nach einem Oberbürgermeister, der Schnäppchen liebt, einer Oberbürgermeisterin, die Geld über Moral stellt fehlte der nächste Aufhänger für eine deutschlandweite Pressenachricht.Dies ist nun mit dem E-Autoverbot gelungen und Kulmbach ist wieder in aller Munde. Ob das wirklich den Fremdenverkehr fördert?
Eine Bankrotterklärung für Kulmbach. Hier handelt man scheinbar nach dem Motto: Dümmer geht immer. Warum erkundigt man sich nicht wie das z.B. der Deutsche Feuerwehr Verband sieht. Mit Löschdecken kann das Feuer eingedämmt werden. Dann kann ein Fahrzeug herausgezogen werden. Mein Eindruck: sie wollen nicht. Der goldene Auspuff am Ruß-Band geht an die Stadt Kulmbach.