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DSL ist für Wonsees in greifbarer Nähe


Autor: Katharina Müller-Sanke

Wonsees, Donnerstag, 12. Sept. 2013

Der Gemeinde Wonsees bietet sich eine einmalige Chance. Die Firma IBC Solar hat beim Bau der Photovoltaikanlage entlang der Autobahn 70 zahlreiche Leerrohre verlegt. Dort sollen jetzt endlich Glasfaserkabel eingezogen werden. Dann kann das schnelle Internet kommen.
Die langen Ladezeiten bei der PC-Nutzung sollen in Wonsees bald der Vergangenheit angehören.  Foto: BR/Archiv


Kein DSL, kein LTE - und teilweise noch nicht mal Handyempfang. Was sich viele Internet-Nutzer kaum vorstellen können, ist in einigen Gemeinden in der Region durchaus noch Realität. Zum Beispiel in Wonsees. Doch das soll bald der Vergangenheit angehören.

"Uns bietet sich hier eine einmalige Chance. Die müssen wir ergreifen", schwört Bürgermeister Günther Pfändner die Gemeinderäte in der Sitzung am Mittwochaben dein. Es geht um ein Glasfasernetz, das endlich das lang ersehnte DSL fast flächendeckend in die Gemeinde bringen könnte. IBC Solar hatte im Zuge des Baus der Photovoltaikanlage entlang der Autobahn 70 zahlreiche Leitungen unter dem öffentlichen Straßennetz verlegt. Als Gegenleistung für die Gemeinde waren von IBC dabei auch Leerrohre für eine spätere Nachrüstung mit Glasfaserkabeln eingebracht worden. Diese Glasfaserkabel sollen nun endlich verlegt werden.

Nachbargemeinden beteiligen sich

An der Hauptleitung, die entlang der A70 von Stadelhofen bis nach Leesau geht, können und voraussichtlich werden sich auch die Gemeinden Stadelhofen, Weismain und Thurnau beteiligen. Die Kosten werden zwischen den Gemeinden nach Wegstrecke und auch nach der möglichen Anschlusszahl aufgeteilt. Wonsees kann dann in einem ersten Schritt die Ortschaften Feulersdorf und Schirradorf an das Netz anschließen. In einem späteren Schritt ist außerdem geplant, von Leesau aus noch weitere Ortsteile, unter anderem auch Wonsees selbst, an das Glasfasernetz anzuschließen. Die Kosten für die Verlegung des Glasfaserkabels bis nach Leesau belaufen sich für den Wonsees auf rund 39 000 Euro. Darin enthalten ist bereits die staatliche Förderung von 80 Prozent und eine freiwillige Beihilfe für Stadelhofen. Stadelhofen würde nämlich laut Förderplan nur 55 Prozent Unterstützung des Freistaats erhalten.

"Ungerecht"

"Ungerecht", findet Bürgermeister Günther Pfändner und die Wonseeser Gemeinderäte stimmen zu, dass diese Ungleichbehandlung ausgeglichen werden soll. Die Förderung wird zwischen den beteiligten Gemeinden aufgeteilt, so dass am Ende eine Förderhöhe von 73,75 Prozent übrig bleibt.

Der Anschluss der Gemeindeteile Schirradorf und Feulersdorf wird Wonsees jeweils nochmal rund 50.000 Euro kosten. 80 Prozent davon werden auch hier vom Freistaat Bayern übernommen. Wie teuer der weitere Ausbau ab Leesau werden könnte, dazu gibt es bisher noch keine Schätzungen. Das kommt auch darauf an, ob man sich eventuell zu einer deutlich günstigeren Freileitung anstatt einer Verlegung der Leitungen im Boden durchringen könnte. Die maximale Förderhöhe des Freistaats bei der Breitbandversorgung liegt pro Gemeinde bei 500.000 Euro. "Die sollten wir ausnutzen", so der Bürgermeister.

Schnell abgehandelt war der Tagesordnungspunkt "Windenergie". Abgesehen vom Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl im nächsten Jahr, Andreas Pöhner, war kein einziger Zuschauer in der Sitzung. Konkret ging es um die Vorhaben des Planungsverbands Oberfranken West. Der Planungsverband Ost hatte um Stellungnahme zu den im Bereich West geplanten Windparks gebeten. Da die beiden auf Wonseeser Gemeindegebiet vorgesehenen Vorrangflächen 93 und 95 bereits auf Druck der Bevölkerung und nach einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Plan herausgenommen worden waren, hat sich das Gremium auch dafür ausgesprochen, dass zwei Flächen im Bereich Oberfranken West, die lediglich Abrundungen der östlich gelegenen Flächen darstellen, gestrichen werden. Eine Wonseeser Bürgerinitiative hatte sich damals vehement gegen die Windparks stark gemacht. Sie hatte sich auch gegen die Parks in Wattendorf und Fesseldorf ausgesprochen. Dagegen hat der Gemeinderat am Mittwoch aber keine Einwände erhoben.