Bei 16 Grad Wassertemperatur war das Anschwimmen im Thurnauer Freibad kein reines Vergnügen. Ab Donnerstag könen die Badegäste kommen.
"Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist es gar nicht so kalt." Stefan Bergmann ist einer der ganz hart gesottenen, die sich beim Anschwimmen im Thurnauer Freibad am Samstag in die Fluten gestürzt haben. Der Kreisvorsitzende der Kulmbacher Wasserwacht ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Frank Buchert und Thorsten König von der Thurnauer Orstgruppe das Freibad für dieses Jahr freizugebe.
Mitgliedszahlen sinken Nicht nur die Außentemperatur war mehr als mäßig, auch das Wohlfühlklima im Wasser ließ mit gemessenen 16 Grad noch zu wünschen übrig. Schließlich hatte die solarbetriebene Heizanlage ihre Arbeit noch nicht aufgenommen. Die meisten Gäste - darunter Bürgermeister, Gemeinderäte und Alt-Bademeister - schauten sich das Geschehen daher lieber vom trockenen Rand aus an.
Die Wasserwacht nutzte die Chance beim Anschwimmen, auf ihre wichtige Arbeit hinzuweisen. Nachdem die Mitgliedszahlen einen erschreckenden Tiefpunkt erreicht hätten, gebe es langsam wieder Hoffnung, sagte Thorsten König. Und Frank Buchert rechnete vor: "Wir haben derzeit acht Erwachsene und drei Jugendliche, die im Verein engagiert sind. Die Bereitschaft etwas zu leisten, das dann der Allgemeinheit zu Gute kommt, ist erheblich gesunken. Das merken wir besonders."
Doch Frank Buchert und seine Kollegen wollen gegensteuern und das Ehrenamt wieder attraktiver machen. "Die Meisten denken, wir stehen ein bisschen am Beckenrand, tatsächlich erfordert der Job aber höchste Konzentration." Er hofft auf Zuspruch und verteilt bereits Aufnahmeanträge.
Neben der Wasserwacht wird sich vor allem in der Bäderaufsicht einiges ändern.
Oliver Düreth übernimmt die strukturelle Leitung des Bades, er ist für diese Saison befristet eingestellt worden und hauptberuflich am SVB-Hallenbad in Bayreuth unter Vertrag. Seine Aufgaben wird nach und nach Harald Eck übernehmen. Der angehende Badewart steckt gerade mitten in seiner Ausbildung. Ihm wird daher zunächst noch etwas unter die Arme gegriffen.
Ein Glück, dass ihm dabei ein Mann zur Seite steht, den viele Thurnauer nur als "Boodmaster" kennen. Bertram Hohlhut hat sein Amt vor einigen Jahren an den Nagel gehängt, für eine Einführung des Neuen steht er aber natürlich zur Verfügung. Sandra Kaufmann wird als das Team als Teilzeitkraft unterstützen. Die gelernte Physiotherapeutin und passionierte Wasserwachtlerin nutzt den Sommer im Freibad, um beruflich ein paar neue Erfahrungen zu sammeln.
Das Thurnauer Freibad wird ab dem 15. Mai täglich ab 9 Uhr geöffnet sein.
Und dann muss es nur noch etwas wärmer werden, so dass auch die, die am Samstag nur mal vorsichtig die Fingerspitzen ins Wasser halten wollten, endlich baden gehen können.