"Wir haben Geschichte in Katars Handball geschrieben", hat Rückraumspieler Zarko Markovic gesagt, der am Sonntag Vize-Weltmeister geworden war. Nicht für sein Heimatland Montenegro, sondern für das Emirat auf der Arabischen Halbinsel hat er gespielt - mit einem weiteren Montenegriner, zwei Bosniern, einem Spanier, einem Franzose, einem Kubaner und einem Ägypter in einer Handball-Multi-Kulti-Truppe, die den Nationalstolz dem schnöden Mammon geopfert hat.

Eine Großmacht?
Katar kauft den Sport. Das Emirat richtet die Leichtathletik-WM, die Weltmeisterschaften der Turner und Radfahrer und 2020 die Fußball-WM aus. Ob der Wüstenstaat dann zur Fußball-Großmacht aufsteigt? Ich halte es für denkbar, zumal die skandalträchtige Fifa um Joseph Blatter Bestechungsvorwürfen ja nicht eben erhaben ist.

Regularien lassen sich doch schnell mal über Bord werfen!!! Ich setze jedenfalls auf den Fifa-Präsidenten und wette mal darauf, dass Katars Nationalspieler 2022 nicht mehr Saad Al Sheeb, Amed Shami Zaher und Magid Mohamed, sondern Marquinhos (brasilianischer Jungstar), Franco Zuculini (Argentinien) und Julian Draxler heißen.