Diskussionen übers Löschwasser im Untersteinacher Gewerbegebiet
Autor: Sonja Adam
Untersteinach, Mittwoch, 19. Februar 2020
Der Brandschutz im Unter- steinacher Industrie- und Gewerbegebiet sorgte im Gemeinderat für Kontroversen.
Wieder einmal war es das Thema Wasser, das die Mitglieder des Untersteinacher Gemeinderats beschäftigte. Doch diesmal sorgten nicht die Wasserversorgung oder die Kanäle für Diskussionen, sondern die Löschwasserversorgung. Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) legte offen, dass das Landratsamt Kulmbach - nach einem Vor-Ort-Termin - für das zweigeschossige Gebäude der Firma EKA die Bereitstellung von 192 Kubikmetern Löschwasser für mindestens zwei Stunden fordern würde.
Das Gebäude befindet sich eigentlich im sogenannten Gewerbegebiet mit GE-Standard. Für solche Gewerbegebiete ist normalerweise nur eine Löschwassermenge von 96 Kubikmetern pro Stunde über zwei Stunden vorzuhalten. Da das Fabrikationsgebäude allerdings zweigeschossig ist, fordern die Brandschutzexperten und das Landratsamt eine Löschwassermenge, wie sie eigentlich in Industriegebieten nötig ist: 192 Kubikmeter - die Versorgung muss ebenfalls über zwei Stunden gewährleistet sein.
"Der Bedarf ist am 28. Januar festgestellt worden. Uns bleibt nichts anderes übrig, als eine Zisterne zu installieren", erklärte Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD).
Im Gemeinderat entspann sich eine rege Diskussion über den Unterschied zwischen Gewerbegebiet nach GE-Standard und Industriegebiet nach GI-Standard. Gewerbebetriebe im Industriegebiet müssen, so die Bestimmung, durch die höhere Löschwassermenge abgesichert sein. Außerdem wird die höhere Löschwassermenge auch für zweigeschossige Industriegebiete in einem Gewerbegebiet gefordert.
Der Bürgermeister schlug vor, ein geeignetes Grundstück zu suchen, auf dem eine Löschwasserzisterne gebaut werden könne. Die Zisterne solle - so hat das Ingenieurbüro Baur-Consult errechnet - mindestens 200 Kubikmeter fassen und sie soll im Umkreis von 300 Metern zum EKA-Gebäude liegen. Als Kosten veranschlagt das Ingenieurbüro 84 000 Euro für die Zisterne.
Markus Weigel (FW-WGU) trat vehement dafür ein, noch einmal den Kontakt zum Landratamt zu suchen, und betonte, dass ihm die Argumentation hinsichtlich der Vorgaben nicht schlüssig erscheine. Denn die Firma EKA sei ja im Gewerbegebiet und nicht im Industriegebiet ansässig. Zudem gab Weigel zu bedenken, dass das Gewerbegebiet, speziell die Firma EKA, auch mit FWO-Wasser versorgt werden könnte.
Die Firma EKA beschäftigte die Räte noch mit einer anderen Angelegenheit. Denn für den Bauantrag der Firma EKA für eine neue Lagerhalle und eine Überladebrücke wurde eine Abstandsflächenübernahme auf dem Grundstück mit der Flurnummer 1410 beschlossen.