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Dinosaurier und Smartphones


Autor: Christine Fischer

Kulmbach, Donnerstag, 16. Januar 2014

So müssen sich die Dinosaurier gefühlt haben, kurz bevor sie ausgestorben sind. Ich kann das gut nachempfinden, denn genau so fühle ich mich, wenn ich von den Vorstellungen der Google-Big-Brothers zu lückenlos vernetzten und vollständig durchdigitalisierten Haushalten höre.
Foto: Maurizio Gambarini/dpa


Einfach das eigene Hirn ausschalten und das Leben komplett von seinem Smartphone regeln lassen. Sie müssen künftig nicht mehr nachschauen, ob noch genügend Leberwurst oder Milch im Kühlschrank steht, ob Sie den Herd auch wirklich ausgemacht haben oder im Keller noch Licht brennt. Ja, sogar die Heizung regelt sich von selbst, und die Waschmaschine können Sie bequem von der Arbeit aus bedienen (weil's ja so praktisch ist).

Ihr Smartphone macht's möglich, es sieht alles und weiß alles. Selbst, wann Sie aus dem Haus gehen und ob Sie sich gerade auf dem Heimweg oder bei der Fußpflege befinden (komisch: wenn die NSA das weiß, beschweren sich immer alle).

So ein Pech, dass ich gar kein Smartphone habe - womit wir wieder bei den Dinosauriern wären.

Die hatten ihr Verfallsdatum auch irgendwann überschritten, vielleicht lebe ich aber auch einfach im falschen Jahrhundert.

Allerdings frage ich mich schon, wie die Menschen früher (über-)leben konnten, so ganz ohne smarte Telefone. Ein Wunder, dass die damals nicht ausgestorben sind, wo sie doch noch selber denken mussten!