Diner en blanc in Stadtsteinach ein voller Erfolg
Autor: Sonny Adam
Stadtsteinach, Sonntag, 19. Juli 2015
Das Dinner en blanc entwickelt sich zur Trendveranstaltung in Stadtsteinach: Beim zweiten Treffen dieser Art auf dem Marktplatz hielten sich sogar die Vierbeiner an den Dresscode.
Ganz in Weiß pilgerten die Menschen aus Stadtsteinach und Umgebung am Wochenende auf den Marktplatz - allerdings nicht, wie in Roy Blacks legendärem Lied "mit einem Blumenstrauß", sondern mit Tischen, Stühlen und Picknickkorb bewaffnet. Und einige hatten obendrein noch weiße Rosen zur Deko mitgebracht oder trugen weiße Blumen im Haar: stilecht.
Das Konzept ist einfach
Tobias Schöffel hatte zum zweiten Mal zum "Dinner en blanc" auf dem Stadtsteinacher Marktplatz geladen. Das Konzept ist einfach: Jeder, der Lust auf einen geselligen Abend im Kreise von Freunden hat, zieht sich weiß an, schnappt sich Tische, Stühle und Verpflegung und lässt sich einfach an einem Plätzchen auf dem Markplatz nieder.
In diesem Jahr kamen sogar die Vierbeiner in Weiß. Manuela Ott hat ihre beiden weißen Hunde Nelli und Bianka mitgebracht. "Ich hätte eigentlich noch einen dritten Hund, aber der ist schwarz", lacht Manuela Ott - und der schwarze Hund ist natürlich nicht mit von der Partie. Aber weniger wegen seiner Fellfarbe, sondern weil er schon 17 Jahre alt ist - und die Hitze nicht so gut verträgt, erklärt die Besitzerin.
Garten ist keine Alternative
Gleich nebenan hat es sich Familie Heiß gemütlich gemacht: Josef und Birgit Heiß mit Tochter Jana. Alle genießen das Ambiente am Marktplatz, die gelöste Stimmung. Und auch Klaus Witzgall hat mit seiner Frau Michaela und Tochter Melina einen Familientisch aufgestellt. "Das ist hier ungezwungen, ohne Verpflichtung, einfach ein lockeres Beisammensein. Das ist herrlich", sagt Klaus Witzgall. Dass er sich zu Hause in seinen schönen Garten setzt, ist für ihn keine Alternative. "Im Garten wären wir allein."
An einem romantischen Zweiertisch haben es sich auch Sepp und Hilde Madl bequem gemacht. "Leider sind die Espigs auf einer Hochzeit", bedauern sie, genießen aber auch zu zweit die Stimmung.
Besonders glücklich war ein zehn Jahre altes Mädchen: Salam Al Jerodi hatte sich am größten Tisch in der Mitte des Markplatzes niedergelassen.
Die Zehnjährige ist mit ihrer Familie aus Syrien geflüchtet und jetzt im alten Gasthaus Hümmer eingezogen. Salam hat erst vorsichtig beobachtet, was auf dem Marktplatz passiert. Dann hat sie eine weiße Hose und ein weißes Shirt angezogen und hat sich vorsichtig vor das Haus gewagt.
"Ich habe sie rübergebeten", freut sich Tobias Schöffel, dass die Zehnjährige gekommen ist. Und auch ihre kleine Schwester Isla (3) ist dabei. Der Rest der Familie traute sich nicht: Die Neubürger haben sich aber auch weiße Shirts übergezogen, saßen vor dem alten Gasthaus und genossen bei Shisha die Zeremonie ganz in Weiß.
Aus eigener Tasche gezahlt
Die Organisation und die Werbung für das zweite "Dinner en blanc" hatte wieder Tobias Schöffel übernommen. Er hat alles aus eigener Tasche bezahlt, hofft, dass über eine Spendenbox ein bisschen seiner Ausgaben wieder eingespielt wird. "Ich wollte einfach etwas für Stadtsteinach machen. Ich wollte etwas auf die Beine stellen", erzählt Tobias Schöffel und ist überglücklich, dass sich die Gästezahl im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hat. Als Extra-Clou hat er wieder Wunderkerzen besorgt - und zum ersten Mal auch LED-Lampions.
Und noch eine Änderung hat es in diesem Jahr gegeben: Die Dinner-en-blanc-Begeisterten brachten nicht nur ihr eigenes Essen mit, sondern stellten ihre vorbereiteten Speisen zu einem riesigen mediterranen Buffet zusammen.