Macht die "Waldschänke" im Steinachtal bald zu?
Autor: Redaktion
Stadtsteinach, Donnerstag, 06. Sept. 2018
Die "Waldschänke" im Steinachtal bei Stadtsteinach ist ein beliebtes Ausflugslokal. Nun will der Besitzer das Lokal schließen und das Anwesen verkaufen.
Campingplatz, Schwimmbad, Freizeitanlagen, die bezaubernde Umgebung des Frankenwalds und steigende Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr - die Stadt Stadtsteinach versteht sich als eine Fremdenverkehrsgemeinde. Zu solchen Ortschaften mit touristischem Selbstverständnis gehört auch eine leistungsfähige, gut strukturierte Gastronomie. Doch auf diesem Gebiet wird das Angebot immer spärlicher: In den zurückliegenden Jahren ist auch die ehemalige Kreisstadt nicht vom Wirtshaussterben verschont geblieben.
Jetzt macht eine weitere, über zehn Generationen hinweg geführte Gaststätte dicht. Ab Oktober bleibt im "Goldenen Hirschen" der Zapfhahn trocken. Ein herber Rückschlag nicht nur für Gäste, sondern auch für Einheimische und viele Vereine, die die so genannte "Schott´s Mali" als Treff regelmäßig genutzt haben.
Doch damit nicht genug: Auch die Zukunft des beliebten Ausflugslokals "Waldschänke" steht in den Sternen.
Eigentümer Toni Stemp bietet das Anwesen Oberhammer 1 ab sofort zum Kauf an: Interessenten haben künftig freie Hand bei der Nutzung des 5500 Quadratmeter großen Areals. Eine gastronomische Verwendung ist nicht zwingend erforderlich.
Das Steinachtal in diesen Tagen: Die September-Sonne blinzelt durch das Laubdach, Radler ziehen gemächlich ihre Bahnen. Hundebesitzer führen ihre Vierbeiner aus, einige Wanderer kommen den Weg von der Burgruine Nordeck herab und schießen Fotos von der Steinach, die im Talgrund ruhig dahinplätschert. Ein Idyll, das sehr beliebt ist. Den Parkplatz vor der "Waldschänke" füllen viele Autos. Die Nummernschilder verraten, dass deren Besitzer nicht nur aus der Umgebung kommen, sondern auch aus ganz Bayern und den angrenzenden Bundesländern. "Wir haben Gäste von überall", sagt Toni Stemp, der Wirt der "Waldschänke". Und weiter: "Unser Lokal ist gut besucht".
Toni, ein Gemütsmensch mit angenehmer, besonnener Art und bayerischem Slang, hat sich Gedanken gemacht. Über seine Zukunft und die seiner Partnerin Claudia Mai. "Ich werde nicht jünger. Es ist langsam Zeit, an die Rente zu denken", sagt der Wirt mit einem nachdenklichen Unterton.