Stadtsteinach: Traditionswirtschaft "Waldschänke" ist wieder offen
Autor: Redaktion
Stadtsteinach, Freitag, 09. Oktober 2020
Thomas und Sylke Hirth haben die Traditionswirtschaft "Waldschänke" im idyllischen Steinachtal übernommen.
Ein neues Kapitel aufgeschlagen wird in der Geschichte der "Waldschänke". Seit wenigen Tagen ist das traditionelle Lokal im idyllischen Steinachtal wieder in Betrieb. Der neue Eigentümer Thomas Hirth möchte mit seiner Frau Sylke die rund 120-jährige Tradition der Gaststätte fortsetzen.
Hirth besitzt gastronomische Erfahrung und war zuvor im Innsbrucker Umland in der Branche tätig. Kürzlich ist der Wirt, der aus dem Schwäbischen stammt, in die "Waldschänke" gezogen. Er hat das Anwesen samt Ferienhaus, Scheune und Doppelgarage erworben. Vorbesitzer Toni Stemp hatte die Wirtschaft mit seiner Lebensgefährtin Claudia Mai betrieben. Beide zogen sich aus Altersgründen aus der Branche zurück und hofften, dass das Anwesen Oberhammer 1 als Lokal weitergeführt wird.
Vielversprechender "Probelauf": Traditionslokal in Stadtsteinach öffnet wieder
Diese Aufgabe wird nun Thomas Hirth übernehmen. Der 57-Jährige hat das Lokal zum 1. Oktober eröffnet. Der "Probelauf", wie er es nennt, verlief sehr vielversprechend. Bei schönem Wetter fanden sich Dutzende von Besuchern im Biergarten ein. Zunächst wird die "Waldschänke" donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Coronabedingt mussten die Sitzplätze im Innenbereich von 42 auf 27 reduziert wurden. Unterstützt werden die Hirths von drei Mitarbeiterinnen.
Generell möchten die neuen Besitzer eine gutbürgerliche Kost anbieten. Dabei setzen sie auf Qualität: "Wir kaufen bei lokalen Anbietern und beziehen unsere Zutaten aus der Region", sagt Hirth, der sich vornehmlich als Koch betätigt.
Sein Reich ist neu, denn die Küche wurde in wesentlichen Teilen geändert. Das gilt auch für die Wasserversorgung. Da die bisherige Quellschüttung die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht hatte, bohrte man einen neuen, 27 Meter tiefen Brunnen.
Neuen Brunnen gebohrt
Das Wasser wird regelmäßig durch ein Labor auf seine Qualität geprüft. Die Hirths wenden sich mit ihrem Angebot an ein breites Publikum, auch Kaffeegäste sind nachmittags in der "Waldschänke" willkommen.
Für die Zukunft können sie die Hirths Themenwochen vorstellen, bei denen dann besondere Gerichte auf der Speisekarte auftauchen: "Mal schauen, was wir uns da einfallen lassen."
Die Wiedereröffnung der "Waldschänke" wird in Stadtsteinach rundum begrüßt. Viele Einheimische zeigen sich besorgt ob der fortschreitenden Ausdünnung des gastronomischen Angebots. Das Phänomen des Wirtshaussterbens macht auch vor der ehemaligen Kreisstadt nicht Halt. Vor diesem Hintergrund ist die Wiedereröffnung der "Waldschänke" eine besonders gute Nachricht. Rund zehn Jahre ist es her, dass der Münchner Toni Stemp das gut frequentierte Lokal erworben hat. Davor hatte es Teichwirt Holger Jensen betrieben und umgebaut. Doch dann zog es ihn in die Ferne: Er wanderte aus. Die Wurzeln der Gastwirtschaft aber reichen über 120 Jahre zurück. Schon 1897 wurde laut Chroniken im Oberhammer Bier ausgeschenkt. Vormals war das Anwesen als Forsthaus genutzt worden.