Die Stadt sieht zur Zeit keinen Handlungsbedarf

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Die heimischen Bands wissen, was sie an "ihrer" Musik-Schule haben. Aber sie wissen auch, dass ihr Quartier nicht von Dauer ist: Das Gebäude ist marode, die Fenster sind undicht - die Tage des Hauses sind wohl gezählt. Noch nicht einmal fünfzig Jahre hat das Gebäude auf dem Buckel.

965 war das großzügige Haus als zentral gelegene Schule mitten im Grünen für die Kinder aus den umliegenden Ortschaften errichtet worden. Die Einweihung erfolgte im Januar 1966. Sinkende Schülerzahlen führten dazu, dass das Haus schon wenig später viel zu groß war. Im Sommer 1992 wurde in der Gößmannsreuther Schule das letzte Sommerfest gefeiert. Dann war Schluss mit dem Unterrichtsbetrieb.

Wenig später zogen die ersten Bands dort ein. Als "Göstrufa" machte das Haus Schlagzeilen, diente es doch als Ersatz für die Probenräume in der ehemaligen Kulmbacher Strumpffabrik ("Vestrufa") am Schwedensteg, die abgerissen wurde.

Heute nutzen das Haus nicht nur Bands. Darin untergebracht sind auch die Kulmbacher Eisenbahnfreunde und der Amateurfunk-Club "Antenne Kulmbach"; eine Künstlerin hat dort ihr Atelier.
Eine Sanierung ist für die Stadt Kulmbach als Eigentümerin des ehemaligen Schulhauses kein Thema. Auch wenn man dort nicht näher erläutern will, wie hoch der Aufwand dafür wäre - allein die Tatsache, dass die Schule bislang nicht an die Kanalisation angeschlossen ist, würde eine Sanierung wohl sehr teuer machen. Ein Abriss oder ein Verkauf allerdings stehen derzeit ebenfalls nicht zur Debatte. "Mittelfristig sehen wir keinen Handlungsbedarf" sagt Uwe Angermann, Hauptamtsleiter der Stadt Kulmbach. Kosten verursache der Bau nicht: "Es gibt keinen Hausmeister und keinen Winterdienst."

Eine Alternative zur "Göstrufa" gäbe es derzeit wohl nicht. Mittelfristig eventuell schon. Bei der Stadt denkt man derzeit darüber nach, im alten Spinnereigebäude die Etage über dem bestehenden Jugendzentrum zu nutzen. Auch da allerdings wären erst einmal enorme Sanierungskosten fällig.