Die Sommerkunstwochen in Kulmbach haben begonnen
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Dienstag, 10. Juni 2014
Von Künstlern lernen - das ist das Motto der Sommerkunstwochen 2014. Insgesamt haben sich in diesem Jahr schon 144 Personen angemeldet, erklärt Projektleiterin Jutta Lange, die unter dem Dach des Kunstvereins Kulmbach die Sommerkunstwochen organisiert.
Nur in wenigen Kursen gibt es noch Restplätze - beispielsweise für den Kinder- und Jugend-Kalligraphie-Workshop am 13. und 14. Juni im Langheimer Amtshof mit Andrea Wunderlich. Die Kurse für Kinder und Jugendliche sind übrigens kostenlos, so Jutta Lange.
Besonders freut sich die Projektleiterin, dass der Raum Bayreuth wieder stark vertreten ist. Viele Auswärtige finden den Weg zu den Sommerkunstwochen.
In den Pfingstferien finden Schauspielkurse mit Rüdiger Baumann, Radierungskurse mit Stephan Klenner-Otto, Gestalten mit Ton mit Gertrud Murr-Honikel, Malerei für Kinder und Jugendliche mit Gerhard Renner, Fotografie mit Zbynek Illek, Rote-Farbwelt-Malerei mit Monika Pellkofer-Grießhammer und Kalligrafie mit Andrea Wunderlich statt.
Kostenlose Jugend-Workshops
"Aber ohne die Mitwirkung der Kulturverwaltung wären die Sommerkunstwochen nicht mehr zu bewältigen. Auch die Sponsoren sind wichtig, denn nur so können wir die Jugendworkshops kostenlos ermöglichen", sagt Jutta Lange und weist noch einmal auf die Dozentenausstellung in der Galerie des Kunstvereins in der Oberen Stadt hin. Bis 28. Juni sind dort die Werke noch zu sehen.
Auch all die großen und kleinen Kunstwerke, die die Teilnehmer im Rahmen der Sommerkunstwochen anfertigen, werden in der Galerie ausgestellt. Außerdem ist am 17. August um 17 Uhr ein großes Kunstfest mit Darbietungen des Schauspiel-Workshops und Musik vom Freien Fränkischen Bierorchester geplant.
Die Holz-Pfeifchen des OB
Doch bis die Kunstwerke fertig sind, ist es noch ein weiter Weg.Das mussten auch die kleinen Schnitzerinnen und Schnitzer nach den ersten Versuchen beim Workshop von Roland Friedrich feststellen. "Ich habe früher auch geschnitzt, aber ohne Lehrer", erzählte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) und berichtete von Versuchen, kleine Pfeifchen selbst herzustellen.
Bei Roland Friedrich indes stand der sachgerechte Umgang mit dem Schnitzmesser im Mittelpunkt. Denn bei der Verwendung eines Handschnitzmessers gilt die alte Weisheit, dass man nie auf sich zuschnitzen soll, nicht. Im Gegenteil: Die Kinder lernten, immer auf den Daumen zuzuschnitzen. Ganz anders werden die großen Schnitzmesser gehandhabt. Denn die großen Schnitzeisen werden mit zwei Händen geführt und immer vom Körper weggeführt.
Die Kinder schnitzen sich mit kleinen Projekten sozusagen ein: Tim ist mit acht Jahren schon ein echter Profi. Deshalb wagte er sich nicht nur an ein Herz, sondern an eine Herzschale, die zusätzlich noch ausgehölt werden muss. "Das dauert ganz schön lange", zeigte sich auch Emil (8) erstaunt. Und nicht nur Jungs waren beim Schnitzkurs mit Roland Friedrich selbstbewusst mit von der Partie, auch Mädchen können schnitzen. Anuschka hatte sich eine Ente ausgesucht, probierte den Einstieg dann aber doch mit einem Herz und staunte, wie klein die Teilchen sind, die sie mit dem Schnitzmesser abschnitzte.