Die Sache mit der Wedder(nei)fee
Autor: Dietmar Hofmann
Kulmbach, Freitag, 22. März 2019
Der Franke kennt wunderschöne Ausdrücke. Weddernei ist einer davon.
Man hört ihn (am besten etwas gedehnt, also "Weeederneiiii"), wenn ein Landsmann über etwas bass erstaunt ist, wenn etwas völlig Unvorhergesehenes passiert ist. Beispiel: "Weddernei, der Glubb hot amoll widder gewunna!" Oder: "Weddernei, hodd die obgenumma, die kennst ja gor nimmer!"
Weddernei - da klingt immer so etwas wie Verwunderung, ja sogar Bewunderung mit. Hat man dem oder der gar nicht zugetraut ...
Länger anhaltender Dauerregen
Genau diese Verwunderung überkam mich Ende letzter Woche, als ich beim Autofahren auf "Bayern 1" aufmerksam den Wetterbericht verfolgte. Denn da fiel dieser unglaubliche Satz: "Am Wochenende müssen Sie mit Dauerregen rechnen, der örtlich sogar länger anhalten kann!"
Mir hat's fast das Lenkrad verrissen. Länger anhaltender Dauerregen - so ein Schmarrn. Als ob es schauerartigen Dauerregen geben würde. Was hatte sich die Wedder(nei)fee denn dabei gedacht?
Keine Kompromisse
Beim Wetter kenne ich keine Kompromisse. Da brauche ich klare Ansagen. Beispiel: "Morgen heiter bis wolkig, gebietsweise Regen, in höheren Lagen Schnee, mäßiger Wind, in Böen stark auffrischend, Temperaturen je nach Sonnenscheindauer zwischen vier und 13 Grad."
So muss das sein, da ist alles dabei. Irgendwas wird dann schon eintreffen.