Die Mangersreuther können bald aufatmen
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Mittwoch, 13. Juli 2016
Anwohner der Mangersreuther Straße klagen seit langem über die Geruchsbelästigung, die aus dem Kanal kommt. Bald können sie aufatmen.
Im Sommer auf der Pergola sitzen? Das sei in den vergangenen Jahren oft nicht möglich gewesen, hat Helmut Reinhardt geklagt, der sich wie viele seiner Nachbarn in der Mangersreuther Straße immer wieder über den üblen Geruch beschwert hat, der aus dem Kanalnetz kommt. Bald können er und die anderen betroffenen Mangersreuther aufatmen, denn die Stadtwerke investieren 600 000 Euro in eine Baumaßnahme, die auch die Geruchsbelästigung beseitigen soll.
"Wir haben das Anliegen der Bürger ernst genommen und nach einer Lösung gesucht", sagt Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU). So seien unter anderem geruchsbindende Chemikalien in den Kanal gegeben oder auch neue Schachtdeckel eingebracht worden. Maßnahmen, die letztlich zu keiner zufriedenstellenden Situation geführt hätten, wie auch der Kulmbacher Stadtwerke-Leiter Stephan Pröschold betont.
Es kam zu Ausgasungen
Bis dato wird das Abwasser aus den Ortsteilen Windischenhaig, Ober- und Unterzettlitz sowie Wickenreuth über eine ganze Kette von Pumpwerken und Druckleitungen in den Freispiegelkanal in der Wickenreuther Allee/Mangersreuther Straße gepumpt und von dort über das weitere Kanalnetz bis zur Kläranlage transportiert. Durch das System der Druckleitung sei es immer wieder zu Ausgasungen gekommen, so Pröschold. Die soll es künftig nicht mehr gegeben, denn die Fließrichtung des Abwassers wird geändert.
Verbesserung ab Ende August
Das Abwasser wird wohl schon ab Ende August aus den genannten Ortsteilen von Unterzettlitz aus über eine 600 Meter lange Druckleitung in die Sammelleitung des Abwasserzweckverbandes Thurnau-Friesenbachtal gepumpt und darüber direkt dem Kulmbacher Zentralklärwerk zugeführt. Das Abwasser nimmt somit neue Wege und gelangt gar nicht mehr in den Freispiegelkanal im Ortsteil Mangersreuth.
Über die Thurnauer Leitung
Schon in sechs bis sieben Wochen soll die Maßnahme umgesetzt sein. Mit dem Bau des Anbindeschachtes auf die Druckleitung des Thurnauer Verbandes wurde bereits der Grundstein für die Gesamtmaßnahme gelegt. Auch die Druckleitungen sind bereits verlegt. "Derzeit erfolgen die Vorbereitungen für den Einbau des neuen Pneumatik-Pumpwerks, das das bestehende Pumpwerk in Unterzettlitz ersetzen wird", wie Andreas Höhne vom gleichnamigen Kulmbacher Ingenieurbüro mitteilt.Wie Oberbürgermeister Henry Schramm ausführt, wird durch die Baumaßnahme nicht nur das Geruchsproblem behoben. Man spare zudem durch den dann kürzen Weg des Abwassers in die Zentralkläranlage Betriebskosten.