Die Lebensmittel kamen kiloweise
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Mittwoch, 25. Februar 2015
Die Aktion PEKITA (Patriotische Essensspende Kulmbacher Ideologen für die Tafel) auf Facebook ebbt langsam ab. Die Tafel bedauert dies, denn die Initiative im sozialen Netzwerk hat ihr kiloweise haltbare Nahrung beschert.
Elfriede Höhn ist sichtlich überwältigt. Vor einigen Wochen hat die Kulmbacher Tafel die so genannte PEKITA-Challenge ins Leben gerufen. Dabei konnten Facebook-User andere nominieren, Lebensmittel für die Kulmbacher Tafel zu spenden. Die Lebensmittel mussten persönlich vorbeigebracht werden - und dann sollten die Facebook-User ein Foto von ihren Lebensmitteln posten.
Der Erfolg war riesig. Inzwischen hat die PEKITA-Seite auf Facebook 74 Freunde - und die Kulmbacher Tafel bergeweise Nudeln, Mehl und Zucker bekommen. Aufgerufen wurde dazu, haltbare Lebensmittel zu spenden.
Keine Knauser
Eigentlich sollten die Facebook-User nur Lebensmittel im Wert von drei Euro spenden und dann zu den Öffnungszeiten der Tafel persönlich vorbeibringen. "Es gab aber kaum jemanden, der wirklich nur für drei Euro Lebensmittel gekauft hat.
Übrigens haben nicht nur junge Menschen mitgemacht, auch Leute, die das soziale Netzwerk nicht nutzen und von der Aktion erfahren haben, ließen sich inspirieren und spendeten für die Tafel - egal, ob sie nun nominiert waren oder nicht. "Wir geben jetzt die Lebensmittel erst einmal aus, aber ich hoffe, dass der Boom noch ein bisschen weitergeht. Denn wir brauchen immer dringend Lebensmittel", sagt Elfriede Höhn.
Andernorts hatte die Idee 350 Kilo Lebensmittel eingebracht. Die Kulmbacher Tafel kann mit dieser Menge leicht mithalten. Wir haben durch die Facebook-Aktion einmal einen ganz anderen Spenderkreis bekommen", sagt Elfriede Höhn. Tatsächlich haben Kulmbacher und Bürger aus der Umgebung nicht nur Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker, Nudeln und ähnliches zur Verfügung gestellt, sondern auch Kaffee, Nuss-Nougat-Creme, Marmelade, Schokolade und andere Extras.
Für jeden Geschmack etwas
Sogar an Duschbad und Shampoos fehlte es nicht, ebenso nicht an Konserven aller Art. "Es ist wirklich für jeden Geschmack und für alle Bedürfnisse etwas dabei."
"Dass die Kulmbacher Tafel wirklich auf solche Spenden dringend angewiesen ist, unterstreicht Elfriede Höhn: "Die Läden kalkulieren inzwischen anders, wir bekommen nicht mehr so viele Lebensmittel."
Der große Zustrom von Asylbewerbern beschert der Tafel in Kulmbach zusätzlichen Zulauf. "Wenn ich daran denke, dass jetzt auch noch die Kosovaren kommen, die erst im BRK-Heim eingetroffen sind, wird mir angst und bange. Aber bei uns gibt es keinen Kundenstopp", verspricht Elfriede Höhn klipp und klar.
Andere Tafeln haben aus Mangel an Lebensmitteln bereits beschlossen, keine neuen Kunden mehr anzunehmen. In Kulmbach ist das kein Thema: "Jeder, der bedürftig ist, bekommt bei uns etwas", sagt Elfriede Höhn und wirbt weiter um Lebensmittelspenden mit kreativen Ideen.
Lebensmittelspenden können immer Montag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr bei der Tafel in der Blaicher Straße (neben der ehemaligen Sparkasse) abgegeben werden.