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Die Kunst, einen Käse zu suchen


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Dienstag, 16. August 2016

Sich aufregen, weil man etwas verlegt hat und nicht gleich findet? Das ist nicht nötig. Manchmal aber doch.
Foto: Roland Weihrauch/dpa


"Das Haus verliert nichts" sagt eine Redensart. Und da ist viel Wahres dran. Alles taucht irgendwann wieder auf: Die Lieblingssocken in der Kiste mit den Gartenpolstern. Die Gartenschere im Schlafzimmer. Und der Schlüsselbund....? Der auch. Ganz bestimmt. Irgendwann. Wie gesagt: Alles kein Grund zur Aufregung.
Bis die Sache mit dem Käse passierte. Einem Harzer Käse, um genau zu sein. Mit Kümmel. Der lag im Kühlschrank im Keller, in dem wir üblicherweise im Sommer unsere Getränke lagern. Um mir vor dem Abendessen den Weg in den Keller zu ersparen, nahm ich den Käse gleich mit nach oben.
Auf der Treppe muss mir dann etwas Dringendes eingefallen sein. Und auf dem Weg dorthin, wo es ganz dringend war, habe ich den Käse vermutlich irgendwo abgelegt. Nur wo?
Keller, Käse, Kühlschrank. So viel wusste ich noch. Der Rest war mir entfallen. Ich wurde nervös. Draußen hatte es mindestens 25 Grad.

Und irgendwo im Haus lag nun ein Käse! Es folgte eine sehr anstrengende halbe Stunde.Bad? Schlafzimmer? Gartentisch? Immer wieder blitzte ein Gedanke auf und ich war mir sicher: Dort liegt der Käse!
Lag er natürlich nicht. Immerhin: Auf der Waschmaschine im Keller fand sich mein Schlüsselbund wieder. Zumindest den wollte ich ordentlich verräumen - im Schlüsselkästchen im Flur. Und nun raten Sie mal, was ich dort entdeckte...?
Wie sagt man so schön: Das Haus verliert nichts. Nicht mal einen Käse.