Die Kindgarten-Vandalen wurden gefasst
Autor: Alexander Hartmann
Marktschorgast, Freitag, 18. November 2016
Die Polizei hat die Täter gefasst, die im Marktschorgaster Kindergarten Spielsachen zerstört und Sachbeschädigungen verübt haben.
Im Marktschorgaster Kindergarten atmet man auf. Die Vandalen, die seit dem Frühjahr immer wieder mit blinder Zerstörungswut Spielsachen sowie Zaunfelder beschädigt und zerstört haben, sind gefasst. Beim Haupttäter handelt es sich um einen 15-Jährigen aus dem Landkreis. Bei zwei Taten wirkte auch ein 19-Jähriger mit.
"Die Erleichterung ist groß", sagte gestern Kindergartenleiterin Jutta Gottwald. "Wir hatten in den letzten Monaten schon ein mulmiges Gefühl. Es war ja immer ein Messer im Spiel. Wir haben uns natürlich gefragt: Was passiert als Nächstes?" '
Angefangen hat die Straftatenserie in den Osterferien. Da haben die Täter den Kletterparcours zerstört, mit einem Messer die vier Zentimeter dicken Seile zerschnitten. Den Neuwert der Anlage beziffert Jutta Gottwald auf 12 000 Euro. "Wir warten noch auf den Kostenvoranschlag für die Reparatur. Ich schätze, dass die Kosten zwischen 5000 und 8000 Euro liegen."
Hüpfbälle wurden zerstochen
Im Juli waren die Unbekannten dann in einen Schuppen eingedrungen und hatten mit einem Messer vier Hüpfbälle zerstochen. Ladies Circle hatte in der Folge Ersatzbälle gespendet. "Die wurden dann im Oktober zerstochen", teilt Gottwald mit. Zuletzt hatten sich die Vandalen immer wieder an einem Zaunfeld zu schaffen gemacht. Das haben sie Anfang November herausgerissen, weggetragen und 150 Meter vom Kindergarten entfernt wieder aufgestellt. "Wir haben es dann mit einem Kabelbinder provisorisch wieder festgemacht", berichtet Jutta Gottwald. Die provisorische Lösung hielt nicht lange: "Viermal haben die Täter die Kabelbinder durchgeschnitten und den Zaun wieder weggetragen." Von einem Dumme-Jungen-Streich könne da nicht mehr die Rede sein, so Gottwald.
Täter hat sich entschuldigt
Der 15-Jährige hat sich im Kindergarten inzwischen entschuldigt. Er will Wiedergutmachung leisten. Jutta Gottwald: "Ich hoffe, dass das den jungen Leuten eine Lehre ist und sie so was nicht mehr machen. "Sie freut sich über den Fahndungserfolg der Stadtsteinacher Polizei. Nachdem das Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft zunächst ergebnislos eingestellt worden war, hätten zuletzt "engmaschigere Kontrollen" stattgefunden, die dann auch zur Festnahme führten.
"Nicht an den Pranger stellen"
Zivilrechtlich wird die Kirchgemeinde, die Träger des Kindergartens ist, nicht gegen die Täter vorgehen. Das sagt Kirchenpfleger Nikolaus Ott. Die jungen Leute hätten sich entschuldigt, wollten für den angerichteten Schaden aufkommen. "Sie haben einen Fehler gemacht, was sie hoffentlich einsehen. Wir dürfen sie jetzt nicht an den Pranger stellen, sie nicht als Verbrecher abstempeln. Wir müssen ihnen eine Chance geben", so Nikolaus Ott.
Die strafrechtlichen Folgen
Strafrechtlich werden sich der 15- und der 19-Jährige verantworten müssen. Wie der Leiter der Stadtsteinacher Polizei, Horst Nölkel, mitteilt, wird gegen die Verdächtigen wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch ermittelt. Die Anzeige werde der Staatsanwaltschaft Bayreuth vorgelegt. Die Schadenshöhe beziffert die Polizei auf 2500 Euro. "Der Schaden kann aber auch durchaus um Einiges höher sein", sagt Inspektionsleiter Horst Nölkel, demzufolge die Polizei die Kosten für die Reparatur der Seillandschaft nicht einschätzen kann.