Die Gemeinde Presseck putzt sich raus
Autor: Klaus Klaschka
Presseck, Dienstag, 23. Oktober 2018
Mit vier Maßnahmen will die Gemeinde Presseck den Ort - nicht nur optisch - aufmöbeln. Die Projekte waren Thema in der Gemeinderatssitzung am Montagabend.
Annähernd fertig ist der neue Platz des ehemaligen Anwesens Stadtsteinacher Straße 1. Dort - gegenüber dem bereits sanierten Alten Rathaus - wurden Grünflächen, Parkplätze und E-Ladesäulen geschaffen.
In Planung ist zudem die völlige Neugestaltung des Marktplatzes inklusive Verkehrsführung. Gemeinderat Gerd Leinfelder (SPD) regte an, dafür einen weiteren Architektenvorschlag einzuholen, vielleicht sogar einen Ideenwettbewerb. Auch wenn dies mehr koste: Der "neue" Marktplatz sei eine Generationenangelegenheit. "Bei jeder Anschaffung holen wir uns mehrere Angebote ein; warum dann nicht bei einer Maßnahme, die vielleicht eine Million kosten wird?" Bürgermeister Siegfried Beyer wies dazu darauf hin, dass die Neugestaltung des Ortszentrum zu gegebener Zeit sehr wohl nicht nur öffentlich behandelt werde, sondern die Bürger überhaupt an der Neugestaltung beteiligt werden sollen.
Außerdem sollen mit Zuschüssen aus dem Industriebrachenprogramm zwei inzwischen marode Fabrikengebäude abgebrochen werden. Das Vorhaben mit dem Komplex der ehemaligen Firma Webotex ist noch in der Schwebe. Über Ankauf und Abriss könne man erst reden, sobald der letzte Mieter ausgezogen ist, so Bürgermeister Siegfried Beyer in der Sitzung des Gemeinderats.
Konkret wird es nun aber mit der ehemaligen Schuhfabrik Ott. Der Kauf des Gebäudes aus der Insolvenzmasse der Boscha Group ist fast perfekt. Der Kaufvertrag wurde am 15. August ausgehandelt, teilte Beyer dem Gemeinderat mit. Für die endgültige Unterzeichnung warte man nur noch auf einen Notartermin.
Laut Kalkulation vor einem Jahr werden Abriss und Neugestaltung des Areals von Webotex 805 000 Euro verschlingen, von Schuh-Ott 330 000 Euro; wobei die Preise am Bau im vergangenen Jahr gestiegen sind. Die Beseitigung der industriellen Leerstände wird mit jeweils 90 Prozent aus dem Brachenprogramm bezuschusst. Sobald die ehemalige Schuhfabrik im Eigentum der Kommune ist, wird man zunächst den Boden untersuchen müssen, um eventuelle Kontaminierungen mit Schadstoffen auszuschließen oder auch beseitigen zu können.
Bereits der Gemeinde gehört jetzt auch das Anwesen Reichenbach 24, ergänzte Beyer. Für dessen Abriss gibt es noch keine Kostenschätzung. Solange das Gebäude noch steht, müssten an dem teils schon eingefallenen Gebäude allerdings verkehrssichernde Maßnahmen vorgenommen werden. Darauf wiesen insbesondere die Gemeinderäte aus Reichenbach, Anni Reuther (SPD) und Günther Goller (CSU), hin.
16 300 Euro würden laut Angebot des Bayernwerks drei Straßenleuten entlang der Kreisstraße am Ortsende von Reichenbach Richtung Friedhof kosten, so Bürgermeister Beyer; nach den Richtlinien der Gemeinde müssten die drei betroffenen Anlieger davon die Hälfte selbst zahlen. Zwei Anlieger möchten sich an der Neuinstallation jedoch nicht beteiligen, ihnen reiche die augenblickliche Beleuchtung aus, teilte Bürgermeister Beyer nach Rücksprache mit den Betroffenen mit. Inzwischen habe man aber ein anderes Angebot in Betracht gezogen: Solarleuchten, die ohne weiteren Zuleitungsaufwand aufgestellt werden könnten. Kosten: 1790 Euro je Stück plus Kosten fürs Aufstellen, was der Bauhof übernehmen könnte. Dieses Angebot werde man nun dem Anlieger vorlegen, der eine Zusatzbeleuchtung wolle.