Die Gebühren für Kindertagesstätten sind in Kulmbach teils deutlich gestiegen
Autor: Sonja Adam
Kulmbach, Freitag, 29. November 2019
Alle Eltern mit Kindern ab drei Jahren bekommen einen Zuschuss für die Kindergartengebühren in Höhe von 100 Euro. Automatisch! Diese Neuerung, initiiert von den Freien Wählern, klang für die Eltern wunderbar. Doch dann kletterten die Gebühren der Kitas.
Eltern sollen jetzt sofort und unbürokratisch entlastet werden - so versprachen Politiker in den zurückliegenden Monaten und führten einen Kindergartenzuschuss in Höhe von 100 Euro ein. "Eltern werden früher entlastet - das ist es wert", ließ sich Hubert Aiwanger von den Freien Wählern feiern.
Doch mit der Entlastung der Eltern kletterten auch die Beiträge der Kindertagesstätten wie von Geisterhand. Besonders deutlich fallen die Erhöhungen in Neudrossenfeld beim Kindergarten Haselbusch aus. Träger ist die evangelische Kirchengemeinde Neudrossenfeld.
Pfarrer Johannes Feldhäuser erklärt:: "Die Erhöhungen bei uns haben mit dem Kindergartenzuschuss von 100 Euro gar nichts zu tun. Der Kindergarten ist in großen Nöten. Die Kosten sind gestiegen, wir hatten ständig Minusjahre, unsere Rücklagen sind jetzt aufgebraucht - wir konnten nicht anders."
Aus diesem Grund steigen die Gebühren ab nächstem Jahr um 36 Euro bei einer Buchungszeit von vier bis fünf Stunden. Bei einer Buchungszeit von acht bis neun Stunden klettern die Gebühren sogar um 56 Euro. Damit ist der Kindergartenzuschuss bereits um mehr als die Hälfte reduziert.
In Neudrossenfeld trifft es auch die Eltern von Kindern unter drei Jahren: Für all diejenigen wird der Beitrag, der dann zwischen 193,50 Euro für lediglich drei bis vier Stunden Betreuungszeit und bis zu 218,50 Euro für acht bis neun Stunden Betreuungszeit liegt, um pauschal 30 Euro angehoben. Die Krux: Für Kinder unter drei Jahre muss ein Antrag beim Zentrum Bayern Familie und Soziales gestellt werden - die Auszahlung erfolgt nur bei Vorlage eines Nachweises der Einrichtung über die Inanspruchnahme der Krippen- und Tagesbetreuung.
"Die Personalkosten steigen, aber wir haben auch veränderte Vorschriften und Anforderungen. Die Hygienepläne sind geändert worden - das alles verursacht steigende Kosten", betonte Feldhäuser. Abhilfe geschaffen werden könnte nur, indem die Verträge mit der Gemeinde Neudrossenfeld nachverhandelt werden würden, so dass die Gemeinde sich an den Kosten beteiligen würde.
Auch bei den Kindertagesstätten der Die Kita gGmbH schnellten die Gebühren in die Höhe. Die Gebühren wurden um zwischen 23 und 33 Euro erhöht. Damit belaufen sich die monatlichen Kosten auf 130 Euro bis 155 Euro. Davon geht der Zuschuss weg, so dass Eltern de facto zwischen 30 und 55 Euro pro Monat aus eigener Tasche beisteuern.