Die Einkaufsliste des Grauens
Autor: Alexander Müller
Kulmbach, Dienstag, 11. April 2017
Was haben Streichwurst, Reis, Kartoffelchips und Spülmaschinenreiniger gemeinsam? - Sie stehen auf meinem persönlichen "Einkaufszettel des Grauens".
"Des Grauens"? - Nein, nicht etwa weil ich sie nicht mag. Bei Kartoffelchips etwa versuche ich mich zwar immer zurückzuhalten - schließlich weiß man das mit dem Suchtfaktor (hoch) und das mit den Kalorienwerten (auch hoch) ! Es gelingt mir aber leider nur sehr unzureichend.
Vielmehr ist es so, dass genau diese Bestandteile der Liste mich schlicht und einfach überfordern.
Mein Traum vom Einkaufen geht nämlich eher so: Maximal sechs Dinge, von denen ich genau weiß, wie sie aussehen, heißen und wo ich sie finden kann. Andere Läden, Umräumaktionen oder Sonderangebote bringen mich da schon ein wenig aus dem Konzept.
Aber Reis? - Will meine bessere Hälfte nun Milchreis, Langkorn- oder Risottoreis? Oder gar Basmatireis? Und wozu braucht man die genau? - Schade, dass wir nicht darüber gesprochen haben, denke ich mir, und stehe ein wenig ratlos vor dem Regal.
Oder die Kartoffelchips. In meiner Jugend gab es Kartoffelchips - und das war's. Jetzt stehen da Sour Cream und Wild (!) Onion, Oriental und Currywurst Style (igitt!). Als ich wieder daheim bin, lerne ich, dass es nicht nur auf die Art, sondern auch noch auf die Marke ankommt...
Streichwurst? - Da kann man doch nichts falsch machen, denke ich, als mir der Auftrag "kleine, feine Streichwurst" im Ohr klingt, während ich vor der Metzgertheke "der Nächste" bin. Wie, Leberwurst? - Nein, ich glaube nicht. - Pause - Nun, welche möchten Sie denn jetzt? - Lieber die andere, keine Leber.
Glück gehabt - da lag ich ja mal richtig. Und aus dem Langkornreis hat meine Frau dann auch noch etwas Leckeres gezaubert, während die Chips klaglos mein Sohn verzehrt hat. Nur den Spülmaschinenreiniger, den musste ich tatsächlich umtauschen. Aber das ist eine andere Geschichte.