Die Bergwachtbereitschaft Kulmbach-Obermain sucht Verstärkung
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Donnerstag, 24. Oktober 2019
Warum die Kulmbacher Bergretter auch im Mittelgebirge oft im Einsatz sind, was sie leisten können und warum es sich lohnt, dort mitzuarbeiten.
Die Bergwacht-Bereitschaft Kulmbach-Obermain wirbt um neue Mitglieder. Warum die Bergwacht nicht nur in den Alpen, sondern auch im Mittelgebirge gefragt ist, welche Aufgaben sie erfüllt und welche Voraussetzungen Neulinge mitbringen sollten, erläutert Franziska Geyer. Die 27-Jährige gehört schon viele Jahre der Bergwacht an und ist mittlerweile als Einsatzleiterin und Ausbilderin aktiv.
BR:Manchmal schmunzeln die Leute, wenn man von der Kulmbacher Bergwacht spricht. Dann kommen so Fragen wie "Was gibt es denn hier für Berge?". Wir fragen auch mal: Was macht die Bergwacht im Mittelgebirge eigentlich?
Franziska Geyer: Die Bergwacht ist keineswegs nur im Hochgebirge gefordert, sondern immer dann, wenn es darum geht, erkrankte oder verletzte Menschen aus unwegsamem Gelände zu retten. Und das ist auch bei uns oft der Fall.
Können Sie uns ein paar Beispiele nennen?
Da war zum Beispiel vor wenigen Wochen die Reiterin, die an einem Steilhang bei Wirsberg gestürzt ist und sich dabei erheblich verletzt hat. Von dieser Stelle kann man mit den herkömmlichen Rettungsmitteln aus dem Rettungswagen die Patientin nicht sicher und schonend abtransportieren. Die Bergwacht hat die Patientin gemeinsam mit den Rettungsdienstlern versorgt, so dass sie im Bergesack mit der Winde des Hubschraubers an eine geeignete Stelle gebracht werden und in den Hubschrauber verladen werden konnte. Oder der Waldarbeiter, der am 3. Oktober bei Wonsees so unglücklich von einem Baum getroffen wurde, dass er schwerste Verletzungen erlitten hat. Ihn haben wir mit der sogenannten Gebirgstrage einen Abhang hinunter zum Rettungswagen transportiert. Wir hatten auch schon den Fall, dass wir einen abgestürzten Gleitschirmflieger aus einem Baum gerettet haben. Und einige von uns waren dabei, als im Winter in Oberbayern viele Dächer von Schnee befreit werden mussten.
Immer wieder liest man, dass die Bergwacht auch bei der Suche nach Vermissten aktiv wird.
Das ist richtig, wenn die Suche im Gelände stattfindet. Wir waren zum Beispiel im Einsatz, als sich vor einigen Wochen ein Mann beim Pilzesammeln im Wald bei Heinersreuth verlaufen hatte, oder als in der letzten Woche bei Sanspareil nach einer vermissten Frau gesucht wurde. Bei solchen Einsätzen sind viele Helfer nötig. Die vermissten Menschen sollen ja so schnell wie möglich gefunden werden.