Druckartikel: "Devilizer": Debütalbum mit Didgeridoo?

"Devilizer": Debütalbum mit Didgeridoo?


Autor: Stephan Stöckel

Kulmbach, Freitag, 20. März 2015

Niels Langer sitzt in Berlin. 365 Kilometer entfernt in der Kulmbacher "Kommunbräu" haben sich seine ehemaligen Musikerkollegen von der Gruppe "Devilizer" getroffen. "Ach es wäre doch schön, wieder mit ihnen zusammenzuspielen", seufzt der Altenkunstadter in den Telefonhörer.
Die Musiker der Gruppe "Devilizer" haben sich die Experimentierfreude auf ihre Fahnen geschrieben. Diese wollen sie beim Festival "Rise Of Chaos" am 27. März in Altenkunstadt ihren Fans zeigen. Foto: Stephan Stöckel


In der Bierstadt schwelgt man derweil in Erinnerungen. "Welche heimische Band kann schon von sich behaupten, einen Dudelsackpfeifer in seinen Reihen gehabt zu haben?", sagt Bassist Philipp Rösch aus Stadtsteinach.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Band unfreiwillig von ihrem Gruppenmitglied trennen müssen: Der heute 21-Jährige, Sohn des Burgkunstadter Musicalkomponisten Udo Langer, hatte in Berlin am Jüdischen Klinikum seine Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen, die er nun ab 1. April im Bamberger Klinikum fortsetzen möchte.

Die Kulmbacher Musiker freut die Rückkehr. "Es war schon eine feine Sache mit ihm. Er ist als Gastmusiker gerne willkommen", meint Gitarrist Niklas Müller.

Was hält Langer von einem Wiedereinstieg bei seinen alten Freunden? "Ich hätte schon Lust darauf." Zudem findet der Noch-Berliner: "Die altdeutsche Sackpfeife, den ich spiele, verfügt über einen kräftigen Klang, der gut zu einer fetzigen E-Gitarre passt."


Metalklang und Minnesang


Kennengelernt hatten sich die Metalmusiker und der Dudelsackspieler beim Jubiläumskonzert von "Saitenwynd" am 17. März 2012, wo "Devilizer" und Niels Langer die altgedienten Folkmusiker begleiten durften. Metalklang und Minnesang kreuzten sich daraufhin ein Jahr lang auf wundersame Weise. Am 6. April 2013 gab Niels sein viel umjubeltes Abschiedskonzert bei "Devilizer" im "TECnet Zentrum" in Burkersdorf.

Nun wollen beide Seiten wieder gemeinsame Sache machen. Auch eine Aufgabe hätten die Musiker für ihren Ehemaligen. "Auf dem Album, das wir gerade einspielen, gibt es ein Lied, das wir mit dem Klang eines australischen Didgeridoos veredeln wollen. Da Niels das gut spielen kann, wäre er der ideale Musiker", meint Müller, der in Kulmbach wohnt.


Bläser, Streicher und ein Pianist


Er und seine Bandkollegen, Gitarrist Vincent de Fallois und Sänger Lorenz Beutner, beide aus Kulmbach, sowie Schlagzeuger Philipp Sesselmann, der wie Rösch in Stadtsteinach zu Hause ist, stecken mitten in den Aufnahmen zum noch namenlosen Debütalbum, das Mitte des Jahres erscheinen soll. Darauf zeigen sie sich experimentierfreudig. Dem Song "Devil's Dance" verleihen Bläser, Streicher und ein Piano eine ganz eigene Note. In den Texten geht es um Personen in der Lebenskrise. Handelt es sich bei dem Werk um ein Konzeptalbum? "Dass sich das Thema wie ein roter Faden durch unsere Stücke zieht, hat sich eher unbewusst so ergeben", erklärt Lorenz Beutner. Mit Ausnahme von Rösch steuern alle Bandmitglieder Texte zu dem Album bei, die von Selbstzweifel, Aggression und Depression handeln.

Beim fünften "Rise Of Chaos"-Festival in der Altenkunstadter Kleinkunstkneipe "Neopomuk" werden die Musiker die Songs ihres Debütalbums live vorstellen. Für Sesselmann ist dieser Konzertabend der Höhepunkt des Jahres. Warum? "Das Festival hat sich inzwischen einen Namen gemacht und ist immer sehr gut besucht".