Der Senf macht den Unterschied
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Mittwoch, 15. Februar 2017
Wir Menschen sind alle verschieden. Vor allem und ganz besonders, wenn es ums Essen geht. Zum Glück!
Was der eine liebt, ist dem anderen ein Graus. Dabei sind es meist nur Kleinigkeiten, an denen sich die Geister scheiden. Zum Beispiel bei einer Einladung zu einem einfachen fränkischen Mittagsimbiss: Es gibt Weißwürste und Blaugesottene, dazu Brez'n, Laabla und Senf. Zur Weißwurst den süßen, körnigen, daneben aber auch noch mittelscharf und scharf.
"Wozu das denn?" empört sich ein Esser, um kurz darauf missbilligend einen anderen zu mustern, der sich drei Blaugesottene samt Sud auf den Teller schaufelt und auf dem Rand einen großzügigen Klecks vom Scharfen platziert. "Des is Frevel, wos du do machst! Blaugsuudna ko mer doch net mit Sempft essn!" - "Ich scho", antwortet der Gescholtene ungerührt: "Mir schmeckt's!"
Gegen dieses Argument ist jeder Gourmet und jeder, der sich dafür hält, machtlos. Das ist doch das Wichtigste, oder? Dass das Essen schmeckt. Nicht nur satt, sondern auch zufrieden soll jeder vom Tisch aufstehen. Und wenn dazu ein kleiner Wurst-Frevel gehört - auch recht.
Wem das nicht passt, der bleibt Purist und isst am besten allein.
Mahlzeit!