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Der Schiri hatte die Schnauze Voll


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Donnerstag, 27. Oktober 2016

Schiri zu sein, ist oft kein Zuckerschlecken. Recht machen kann man es nicht jedem - und so bekommt der Referee eigentlich immer sein Fett ab.
Der Schiedsrichter hat den nörgelnden Gästen mal eine ganz andere Rote Karte gezeigt. Symbolbild: Patrick Seeger, dpa


"Du Pfeife" ist noch eine der harmlosesten Titulierungen, die er über sich ergehen lassen muss, wenn er etwa eine vermeintlich falsche Abseitsentscheidung trifft. Ob der Angreifer auf gleicher Höhe war oder eine Fußspitze voraus? Eine Glücks-Entscheidung, die ich selbst - ohne Assistenten - nicht treffen möchte.

Deshalb Hut ab vor all den Männern (und Frauen) in Gelb, Grün oder Schwarz, die sich Woche für Woche in den Dienst des runden Leders stellen - und trotz "verbaler" Prügel nicht resignieren. Respekt zolle ich auch dem Mann, der jüngst ein A-Klassen-Spiel im Kreis Kulmbach geleitet hat. Von Gästespielern und -betreuern angepöbelt, hatte er letztlich die Schnauze voll. Als die Auswärtself, in Führung liegend, kurz vor Schluss auswechseln wollte, hat er es den Nörglern gezeigt. "Das machen wir nicht.

Auf Zeit spielen ist nicht drin", hat er erklärt und die Gäste auf die Palme gebracht. Deren Schreien und wildes Gestikulieren an der Seitenlinie hat ihnen nicht geholfen. Der Mann in Schwarz hatte das letzte Wort.

Fans der Heimelf und neutrale Zuschauer haben geschmunzelt, denn: Auch wenn die Entscheidung des Referees nicht den Spielregeln entsprochen hat - nach den Regeln des Anstands war es richtig, den ungehaltenen Gästen die Rote Karte zu zeigen.