Der Säureunfall war zum Glück nur eine Übung
Autor: Katrin Geyer
, Samstag, 25. August 2012
Ein solches Szenario mag man sich gar nicht vorstellen: Kinder finden an einem Feldrain zwei blaue Fässer, untersuchen sie neugierig, die Fässer öffnen sich, Fluss-Säure tritt aus.
Etliche Kinder werden verletzt, einige sind in Lebensgefahr - ein friedliches Zeltlager endet in einer Katastrophe. Glücklicherweise war dieses Szenario nur gespielt - im Rahmen einer Großübung von Rettungsdiensten und Feuerwehr am Freitag Abend nahe dem Kulmbacher Ortsteil Forstlahm.
Die Bedingungen, unter denen diese Übung stattfand, waren höchst realistisch. Zwar war die Übung angekündigt worden. Details aber waren im Vorfeld nicht bekannt und so mussten sich die Helfer nicht nur um Verletzte kümmern, sondern sich auch mit blockierten, Wegen, Störungen im Funkverkehr, neugierigen Spaziergängern und einer - gespielt! - aufdringlichen Pressefotografin auseinander setzen. Für einen besonders realistischen Eindruck sorgten 27 junge Leute aus den Jugendorganisationen von BRK und Feuerwehr, die - dramatisch - die Verletzten mimten. Geprobt wurde insbesondere das Zusammenspiel von Notärzten und Mitarbeitern des BRK-Rettungsdienstes, die die Erstversorgung der Verletzten übernahmen, mit den Einsatzkräften der Feuerwehren, die den Transport der Verletzten aus der Gefahrenzone und die so genannte Dekontamination - die Reinigung von der ätzenden Chemikalie - übernahmen. Weitere Rotkreuz-Helfer sowie der Malteser-Hilfsdienst übernahmen die Versorgung der "Opfer" bis zum Abtransport in die Klinik. Weil sich die Übung auch auf so genanntes unwegsames Gelände erstreckte, kam auch die Bergwacht-Bereitschaft zum Einsatz.
Insgesamt etwa 130 Menschen und 26 Fahrzeuge waren im Einsatz. Im Ernstfall, so der Koordinator, BRK-Kreisbereitschaftsleiter Maximilian Türk, wären auch Rettungskräfte aus benachbarten Landkreisen und zwei
Rettungshubschrauber zur Verfügung gestanden. Türks Fazit nach der gut zweistündigen Übung: "Es gibt etliches, was wir noch verbessern können. Aber der Gesamteindruck war sehr gut."