Der Roboter ist auch nur ein Mensch
Autor: Peter Müller
Kulmbach, Donnerstag, 22. März 2018
Jetzt ist passiert, was nie passieren sollte: Erstmals ist ein Mensch von einem autonomen Fahrzeug getötet worden.
Ultraschall, Radar-, Laser- und Infrarotsensoren: In modernen Fahrzeugen haben die technischen Voraussetzungen für Hilfsmittel wie Bremsassistenten oder Abstandswarner längst Einzug gehalten. Unentbehrlich sind sie für das viel propagierte autonome Fahren. Dessen Befürworter und Väter lassen nicht nach, damit anzugeben, dass sich die Mobilität revolutionär verändern und den Risikofaktor Mensch ausschalten wird.
Doch jetzt ist es passiert: Eine Fußgängerin ist in Arizona von einem selbstfahrenden Auto des Dienstleisters Uber getötet worden. Die 49-Jährige wollte die Straße an einer dunklen Stelle überqueren.
Warum haben die zig Sensoren in dem Vehikel die Frau, die noch dazu ein Fahrrad neben sich herschob, nicht lokalisiert? Hat das Auto vielleicht entschieden, lieber seinen Insassen zu schützen als die Fußgängerin? Wer haftet für den Unfall?
Alles ungeklärte Fragen, die eines deutlich machen: Der Roboter ist auch nur ein Mensch!
Wobei: Hätte sich der Herr in dem Uber-Wagen nicht blind auf die offenbar unausgereifte Technik verlassen, hätte er vielleicht eingreifen und ein Leben können.
Keine zehn Pferde werden mich je in ein solches Auto bringen. Stellen Sie sich vor, wir schreiben das Jahr 2030. Level 5 ist erreicht, die Wagen sind komplett alleine unterwegs und nicht mehr mit einem Lenkrad ausgestattet. Sie stehen auf der Plassenburg und ordern via App den Fahrdienst. Das Geisterfahrzeug kommt und rauscht mit Ihnen den Burgberg hinunter. 22 Prozent Gefälle, und plötzlich setzt Eisregen ein. Viel Spaß!
Ich habe auch größte Zweifel, ob ein autonomes Fahrzeug durchblickt, wer an der Kreuzung bei der Sauermanns-Kuh in der Blaich Vorfahrt hat. Da wird's wohl öfter krachen.
Immerhin: Das Klinikum ist gleich nebenan...