Der Reporter aus dem Freizeitpark
Autor: Hans-Peter Müller
Kulmbach, Mittwoch, 05. Dezember 2018
Christian Meister aus Kulmbach engagiert sich in seiner Freizeit für die Facebook-Seite "Freizeitpark News". Das Hobby des 30-Jährigen ist nicht billig.
Sind Sie ein Fan von Freizeitparks? Haben Sie vor, einen solchen zu besuchen? Oder wollen Sie sich erst einmal informieren? Dann sollten Sie sich auf jeden Fall die Facebook-Seite "Freizeitpark News" ansehen. Die ist nicht nur informativ und erfolgreich, sondern wird auch von einem Kulmbacher mitgestaltet: Christian Meister heißt er, ist 30 Jahre alt und arbeitet im richtigen Leben bei der Firma Drechsler Umweltschutz.
Der gebürtige Thüringer, der in Grafengehaig aufwuchs und vor seiner Kulmbacher Zeit sechs Jahre im Allgäu lebte, hat die Begeisterung für die Parks wohl von seinen Eltern geerbt. Seine Kindheitserinnerung an den ersten Besuch im Disneyland Paris ist immer noch wach, sein Interesse an den Parallelwelten mit Achterbahnen, Wildwasser-Action und Unterhaltungsshows ungebrochen.
Unfall in Geiselwind als Auslöser
Kein Wunder, dass er nebenbei noch bei einem Schaustellerbetrieb arbeitet. Dadurch lernte er Matthias Mölter kennen, den Inhaber des Freizeit-Lands Geiselwind - und wurde zum Mitarbeiter der Freizeitpark News: "Ich war 2017 einer der ersten, die von dem Unfall in Geiselwind erfuhren, als der Freefall-Tower absackte und es mehrere Leichtverletzte gab. Die Nachricht habe ich dann an die Freizeitpark News weitergegeben."
Das beeindruckte René Mühlmann aus Köln und Daniel Neudorf aus Velbert, die Verantwortlichen der Facebook-Seite, auch wenn die beiden Nordrhein-Westfalen vor der Veröffentlichung die offizielle Pressemitteilung abwarteten. Mühlmann, der hauptberuflich Aufnahmeleiter des WDR ist und die Kontakte zu den Parks und deren Pressesprechern aufbaut, suchte nach einem Mitarbeiter für Bayern, Thüringen und Sachsen. Ein Anruf bei Christian Meister - die Sache war perfekt.
"Ich hab' mir gleich eine Kamera gekauft. Mein erster Einsatz war die Pressekonferenz im Freizeit-Land Geiselwind."
Seitdem arbeitet der Kulmbacher,wenn er nicht in Sachen Kanalreinigung unterwegs sein muss, für die Informationen im Netz. Denn die Freizeitpark News gibt es nicht nur auf Facebook, sondern auch auf Youtube, Instagram, Twitter und Google+.
"Das geht richtig ins Geld"
"Unser bestes Video bei Youtube hat 80 000 Aufrufe. Geld verdient wird aber erst ab einer Million Klicks", weiß Meister, der mit seinem großen Hobby freilich nicht reich wird. Im Gegenteil: "Das geht richtig ins Geld." Meister, seine Freunde aus Nordrhein-Westfalen und die anderen freien Mitarbeiter bekommen zwar manchmal freien Eintritt, weil die Parkbetreiber durch ihr Engagement eine gute Werbung haben. Doch alles andere müssen die Freizeitpark-Reporter aus eigener Tasche bezahlen. "Unterkunft, Verpflegung, Anreise - heuer hätte ich mir davon bestimmt einen gebrauchten 1er-BMW kaufen können", so der 30-Jährige, dem aber der Spaß am Hobby und der Informationswert für die Besucher der Internetportale viel wichtiger ist.