Druckartikel: Der Kultur im Oberland zuliebe

Der Kultur im Oberland zuliebe


Autor: Sonny Adam

Marienweiher, Montag, 22. Februar 2016

Ein Arbeitskreis der LQN-Gemeinden (Lebensqualität durch Nähe) wird mit dem Sozial- und Kulturpreis der Kulmbacher Serviceclubs geehrt.
Auftritt der Kunst-Mädels bei der Kulturnacht. Diese von Edina Thern initiierte Veranstaltung wird es auch heuer geben. Außerdem will sich der LQN-Arbeitskreis "Kultur, Vereine, kirchliches Leben" in das Stammbacher "Licht- & Schattenprojekt" einbringen. Fotos: Sonja Adam


Die Gemeinden Enchenreuth, Grafengehaig, Presseck, Kupferberg, Marktleugast, Stammbach und Presseck haben sich zum LQN-Gebiet ("Lebensqualität durch Nähe") zusammengeschlossen. Das bedeutet, dass die ansonsten eigenständigen sechs Kommunen ihre Angebote koordinieren. Jetzt wird von den Kulmbacher Serviceclubs der Arbeitskreis "Kultur, Vereine, kirchliches Leben" ausgezeichnet.

Ins Leben gerufen wurde der Arbeitskreis vor vielen Jahren von Marianne Renke. Inzwischen ist Jörg Schmidt, der Leiter des Pilgerbüros Marienweiher, dessen Sprecher. Zum harten Kern gehören außerdem die Pressecker Künstlerin Edina Thern, Karin Thomas, Sebastian Steijskal, Cornelia Buß und natürlich LQN-Koordinator Hermann Dörfler. "Er war es auch, der uns als Arbeitskreis bei den Kulmbacher Serviceclubs in Gespräch gebracht hat", verrät Jörg Schmidt.

Und jetzt bekommt das Gremium den mit 3000 Euro dotierten Preis.


"Wir haben schon Ideen"

"Das Preisgeld fließt natürlich wieder in unsere Aktivitäten", versichert Jörg Schmidt. "Wir haben schon Ideen, aber wir müssen diese natürlich noch ab stimmen", ergänzt Edina Thern.

Der Arbeitskreis trifft sich meist im Turnus von zwei Monaten. Vor Veranstaltungen können die Zusammenkünfte aber auch häufiger stattfinden. Die wohl bekannteste Veranstaltung ist die Kulturnacht, die alljährlich im Pressecker TSV-Sportheim stattfindet. "Die Kulturnacht führt Künstler aus dem LQN-Gebiet zusammen", erläutert Edina Thern das Konzept. Im kirchlichen Bereich konnte Jörg Schmidt die Feuerwehrwallfahrt, die anfangs auf den Seelsorgebereich Marienweiher beschränkt war, ausweiten. Seit 2012 ist die gesamte LQN-Region mit von der Partie.

In diesem Jahr engagiert sich der Arbeitskreis außerdem bei "Stammbach leuchtet". Diese Veranstaltung, die vom 10. bis 19. Juni stattfindet, wird mit Aktionen des Arbeitskreises bereichert. So wird es eine Wanderung von Marienweiher nach Stammbach geben. LQN-Künstler bauen auf dem Kirchplatz Installationen auf, auch die Kunst wird beleuchtet. Es wird zudem eine Modenschau zum Thema "Licht und Schatten" geben - mit sphärischen Klängen und einem Konzert.

Laut Jörg Schmidt werden auch kirchliche Angebote für das gesamte LQN-Gebiet koordiniert. "Bei mir war erst der Beruf da, dann das Engagement im Arbeitskreis", so Schmidt, der seit 2015 Sprecher des LQN-Arbeitskreises ist. "Aber meine Interessen decken sich einfach ideal. Und ein Vereinsmeier bin ich auch", sagt der Pilgerbüro-Leiter, der in 13 Vereinen Mitglied ist und deshalb über ein hervorragendes Netzwerk verfügt.

"Für mich ist LQN eine lohnende Initiative. In unserer eher strukturschwachen Region ist die übergreifende Zusammenarbeit der Gemeinden unsere Chance. Durch die Bündelung unserer Angebote sind wir eine starke Gemeinschaft. Ich selbst bin seit der Gründung der LQN-Initiative aktiv. Marianne Renke war die erste Arbeitskreissprecherin, ich ihre Stellvertreterin", sagt Karin Thomas, die ebenfalls mit Herzblut und vollem Engagement bei der Sache ist. Auch sie freut sich über die Würdigung der Arbeit ganz besonders. "An der LQN-Initiative faszinieren mich persönlich die vielen interessanten Leute, die man durch diese ehrenamtliche Tätigkeit kennen lernt, und die Chance, in unserem Raum etwas bewegen zu können."

Für Hermann Dörfler ist die Nachricht, dass dieser Arbeitskreis heuer den Preis der Serviceclubs bekommt, "die beste seit vielen Jahren". Schon seit drei Jahren habe er den Arbeitskreis immer wieder für diese Auszeichnung ins Gespräch gebracht. "Die meisten Menschen wissen gar nicht, was es in unserem Bereich alles an Kunst und Interessantem gibt", so Dörfler. Die Kulturnacht in Presseck gehe in diesem Jahr in die siebte Runde, sie habe sich bislang immer selbst getragen. "Dieser Arbeitskreis ist ja kein Verein, der über ein Vermögen verfügt, sondern alle Veranstaltungen müssen sich selbst tragen. Und mit dem Preisgeld geht jetzt vieles leichter", hofft Dörfler auf gute Früchte der Auszeichnung.

Jörg Schmidt engagiert sich derzeit für ökumenische Freiluftgottesdienste im LQN-Bereich. "Wir haben erst vor wenigen Tagen besprochen, dass es solche Veranstaltungen in allen LQN-Gemeinden geben soll", verrät Dörfler das nächste Projekt, das der Arbeitskreis realisieren will.

"Das Klima bei uns ist rau, die Felder sind steinig, der Wald ist dunkel - auch wenn er durch die Stürme schon ein bisschen ausgedünnt ist, und die Mentalität der Menschen ist ein bisschen reserviert, aber sehr herzlich. Ich bin eine begeisterte Frankenwälderin, und ich möchte dazu beitragen, dass auch andere begeistert sind", hofft die Pressecker Künstlerin Edina Thern. Sie würde sich freuen, wenn auch Menschen für das Wirken des Arbeitskreises begeistert werden könnten, die bislang noch nicht zur Zielgruppe gehörten.