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Der Kulmbacher Arbeitsmarkt zeigt sich stabil


Autor: Redaktion

Kulmbach, Dienstag, 01. August 2017

Die Arbeitslosenquote blieb in Kulmbach im Vergleich zum Vormonat zum zweiten Mal in Folge unverändert niedrig bei 3,5 Prozent (Vorjahr: 3,8 Prozent).
Foto: Christopher Schulz


Jedoch meldeten sich in diesem Monat viele junge Menschen arbeitslos, überwiegend nach Beendigung einer betrieblichen Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich. Aber auch Abgänger von FOS, BOS und Technikerschulen sowie Absolventen von Bildungsträgern der beruflichen Rehabilitation, wie zum Beispiel Berufsbildungswerken, und Studienabsolventen suchten vermehrt den Kontakt zur Arbeitsagentur. Fast alle haben bereits feste Pläne für ihre berufliche Zukunft, die sie schon konkret vorbereitet haben. Diese reichen von einer zweiten Ausbildung über die Aufnahme eines Studiums oder eines geplanten Auslandsaufenthaltes bis zur Erlangung eines höheren allgemein- oder fachbezogenen Bildungsabschlusses. Eine große Anzahl hat bereits einen adäquaten Arbeitsplatz gefunden und sich nur für eine kurze Übergangsphase arbeitslos gemeldet. Außerdem erfolgte eine große Anzahl von Meldungen aus dem Krankengeldbezug, wegen zeitlich befristeter Arbeitsverträge oder arbeitgeber-seitigen Vertragskündigungen.
Die Nachfrage nach Arbeitsplätzen bleib im Juli weiter dynamisch. Firmen aus dem Landkreis Kulmbach meldeten 229 neue Arbeitsstellen, 3 mehr als im Monat zuvor. Gesucht wurden in diesem Monat überwiegend gut ausgebildete Fachkräfte, oft für den gewerblichen Bereich. Beispielhaft zu nennen sind hier Elektroniker/innen, Lackierer/innen, Schweißer/innen, Facharbeiter/innen Hoch- und Tiefbau, Kfz-Mechatroniker/innen, Maschinen- und Anlagenführer/innen und Verfahrensmechaniker/innen Beschichtung. Im sozialen Bereich waren Erzieher/innen und Sozialpädagogen gefragt, der medizinische Sektor suchte (Zahn-)Medizinische Fachangestellte und examinierte Alten-, Gesundheits- und Krankenpfleger. Aber auch motivierte und erfahrene an- und ungelernte Kräfte fanden Einmündungsmöglichkeiten im Lager, im Ausbau, in der Elektro- oder Metallindustrie ebenso wie im Handwerk, im Küchenbereich und dem Reinigungsgewerbe. Seit Januar 2017 gingen bisher insgesamt 1.417 Stellenmeldungen ein, 90 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
216 offene Ausbildungplätze warten in Kulmbach noch auf den oder die geeignete/n Bewerber/in. 128 junge Kulmbacher konnten bisher noch keinen Ausbildungvertrag abschließen.
Auch im gesamten Agenturbezirk Bayreuth-Hof zeigte sich der Arbeitsmarkt im vergangenen Monat ruhig und stabil - und das auf dem niedrigsten Stand, den es bisher in einem Juli in der Region gab. 9520 Menschen waren von Arbeitslosigkeit betroffen, 95 weniger als einen Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahr gab es 745 arbeitslose Männer und Frauen weniger. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 3,8 Prozent und lag damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Saisonüblich waren dabei mehr junge Schul- und Ausbildungsabsolventen arbeitslos als in den Vormonaten. "In der Regel handelt es sich hierbei um eine kurzzeitige Sucharbeitslosigkeit, so dass die meisten jungen Menschen im Herbst wieder ihre Arbeitslosigkeit beenden können", so Sebastian Peine, Chef der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof. Die hohe Nachfrage nach gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet gute Aussichten für die frischgebackenen Ausbildungsabsolventen.
Die Betriebe meldeten in Juli rund 1530 offene Stellen, das waren fast 300 mehr als ein Jahr zuvor. Der Zugang seit Jahresbeginn war um rund 1.280 Stellen höher als im selben Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt steht derzeit mit 5.470 gemeldeten Stellen in der Region ein Arbeitsplatzangebot zur Verfügung, das noch nie größer war. Die stärkste Nachfrage kommt aus den Bereichen Metallerzeugung, -bearbeitung und Metallbau, den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen sowie aus Verkehr und Logistik.
Auf dem Ausbildungsmarkt geht es in den Endspurt. Insgesamt suchten seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2016 bisher 3308 junge Menschen mit Hilfe der Berufsberatung eine Ausbildungsstelle. Das waren ähnlich viele wie im Vorjahr (+ 30). Die gemeldeten Lehrstellen lagen mit 3.714 minimal unter dem Vorjahreswert (-19). 882 Jugendliche suchten im Juli noch weiter nach einem Ausbildungsverhältnis. Das waren 172 mehr als ein Jahr zuvor. 1274 offene Ausbildungsstellen warteten noch auf den geeigneten Interessenten, 209 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.


Mit 67 Ausbildungsplätzen gab es die meisten noch offenen Stellen als Kauf-mann/-frau im Einzelhandel. 66 Lehrstellen als Verkäufer/in waren ebenso noch zu besetzen wie 49 Plätze als Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk -
Fleischerei. Zahlreiche andere Berufsbereiche quer durch alle Branchen bieten darüber hinaus weitere interessante Ausbildungsmöglichkeiten im Agenturbezirk Bayreuth-Hof. Dennoch steigt die Tendenz zu höheren Schulabschlüssen weiter an. Auch wenn manches Unternehmen noch auf den idealen Bewerber zu warten scheint, die Betriebe der Region wagen auch vermehrt den zweiten Blick. Denn auch Schulabgänger mit teilweise schlechteren Noten können sich in der Praxis als wertvolle Mitarbeiter entpuppen. Bei Bedarf hat die Berufsberatung der Arbeitsagentur für den theoretischen Teil der Ausbildung hier zum Beispiel die Möglichkeit Unterstützung in Form von ausbildungsbegleitenden Hilfen anzubieten.