Der heimliche Höhepunkt der Stanicher Session
Autor: Sonny Adam
Stadtsteinach, Sonntag, 01. Februar 2015
Die Steinachtalhalle platzte am Sonntag aus allen Nähten. Schon seit Wochen war die Halle ausverkauft. 461 Karten waren im Vorfeld reserviert worden.
Der Gardenachmittag des Stadtsteinacher Faschings entwickelt sich von Jahr zu Jahr mehr zur begehrtesten Veranstaltung der Session: Denn die Garden mit ihren Schautänzen sind jedes Jahr der Hit.
Trotz des Umzuges der Faschingsgesellschaft Stadtsteinach und damit verbundenen Zeitverzögerungen hat das Nähteam so viele Kostüme wie nie neu genäht: 111 an der Zahl.
Beim Gardenachmittag zeigen sich Tanzmariechen Nicole Gomer und Lea Buß in Höchstform. Hannah Hendel und Anton Gomer präsentierten sagenhafte Wurf- und Hebefiguren und begeisterten die Massen.
Doch an Drolligkeit nicht zu überbieten waren die Kleinsten: Denn Leonie Arndt und Gabriel Schieber, erst vier und fünf Jahre alt, wagten sich ebenfalls als Tanzpaar auf die Bühne. Unter der Regie von Caroline Schieber haben die beiden ihren Star-Auftritt einstudiert.
Natürlich präsentierten sich die Garden in Bestform - die Purzelgarde, die Minigarde, die Midigarde und auch die Mickigarde wurden angesagt von Verena Ramming und Marcel Ott. Und Bürgermeister Roland Wolfrum ließ es sich nicht nehmen, eine Grußbotschaft an das närrische Volk zu senden.
Die Höhepunkten waren wieder die Schautänze: Die Purzels haben in kunterbunten Kostümen den Schautanz "Ich wohne auch in deinem Ohr" einstudiert. Die Minigarde funkelte in Cheerleader-Kostümen: Dabei hatten die Minis tolle Figuren einstudiert, bildeten immer wieder spektakuläre Menschenpyramiden.
Ebenfalls mit einzigartigen Kostümen begeisterten die Midis: Sie präsentierten den Schautanz "Die Magie der Instrumente". Eva-Maria Werzer, Verena Ott und Barbara Fritsch haben die Midis trainiert und die rockige Version um Superstar Amadeus einstudiert. Natürlich war auch der Hit "Rock me Amadeus" mit dabei.
Bei den Mickis ging es ums runde Leder. Die Mickigarde zeigte sich in Fußballfeldgrün - und auf einem Fuß hatten die Mädels sogar einen Fußball montiert. Es war ein Schiri auf der Tanzbühne und einen Elfmeter gab es auch.
Unübertroffen der Auftritt der Frauen. Insgesamt bringt es das Weiberballett auf 802 Jahre - bei einem Durchschnittsalter von über 52. Die Älteste, die in diesem Jahr allerdings wegen des konditionell anstrengenden Tanzes pausieren muss, ist 72 Jahre. Die Weiber verkleideten sich als "Babuschkas" und tanzten zu altbekannten Schlagern über die Bühne.
Eine echte Augenweide waren die Kostüme: Sie glitzerten in Violett, verbreiten mit rosafarbenem Pelz russischen Charme. Die Mützen hatten selbst Inge Stöcker einige graue Haare gekostet. "Ich habe fünf Entwürfe in die Mülltonne getreten."
Das Männerballett indes brachte einen Hauch Kultur ins Programm. Sie entführten die Zuschauer "Ins griechische Museum". Wer das Männerballett kennt, kann sich denken, dass das Überraschungen mit sich bringt. Die Maxigarde griff die griechische Mythologie ebenfalls auf. "Medusa - Traum oder Wirklichkeit" ,war der Titel ihres anspruchsvollen Tanzes.
Beim Gardenachmittag hatte der Präsident der Faschingsgesellschaft Stadtsteinach auch Ehrungen zu vergeben: Er zeichnete im Namen des Fränkischen Fastnachtsverbandes Franziska Münch, Linda Rodler und Melina Witzgall aus. Auch Büttenredner Jonas Gleich wurde geehrt.