Druckartikel: Der Dreck am Steinbruch stinkt den Autofahrern

Der Dreck am Steinbruch stinkt den Autofahrern


Autor: Klaus-Peter Wulf

Stadtsteinach, Freitag, 15. November 2013

Die Stadtsteinacher kritisierten bei der Bürgerversammlung die massive Straßenverschmutzung am Steinbruch. Ihre Forderung: Die Firma Schicker soll stündlich reinigen.
Im Bereich des Steinbruchs der Hartsteinwerke Schicker ist die Straße ständig verschmutzt - ein großes Thema bei der Bürgerversammlung in Stadtseinach. Fotos: Klaus-Peter Wulf


Mit scharfen Worten kritisierten Stadtrat Adolf Hildner (CSU) und sein Nachbar Dieter Hildner, beide aus Bergleshof, bei der Stadtsteinacher Bürgerversammlung im Medienraum der Schule die massive Verschmutzung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Stadtsteinach und dem Ortsteil im Bereich des Steinbruchs der Hartsteinwerke Schicker. "Die Wasserführung ist trotz der Straßensanierung immer noch nicht befriedigend, und das liegt mehr am Steinbruch selbst. Sie bringen das Wasser einfach nicht weg. Es bleibt stehen, und im Winter wird die Straße glatt. Die Fahrbahn ist immer wieder stark verschmutzt, Autos und andere Fahrzeuge werden dauernd dreckig. Andererseits bleibt aber die Kehrmaschine zu oft stehen", schimpfte Adolf Hildner.

"Das kann so nicht bleiben"

Die momentane Situation sei einfach unbefriedigend, das könne so nicht bleiben.

Er, Hildner, und die anderen Straßenbenutzer erwarteten von der Stadtverwaltung, dass die Firma Schicker dazu angehalten wird, die Strecke stündlich mit der Maschine zu kehren. "Wir sind keine Menschen dritter Klasse!"

Auch Dieter Hildner kritisierte, dass die Vernachlässigung der Straßenreinigung schon einige Jahre zu beobachten sei. Erst 2012 sei die neue Kehrmaschine angeschafft worden, aber sie fahre meistens nur einmal am Tag. Dieter Hildner verteilte Fotos unter den rund 50 Versammlungsteilnehmern, die zeigten, wie die Gemeindeverbindungsstraße ständig aussieht - und die dort fahrenden Autos. Die Verschmutzung sei so stark, dass bei behindertengerechten Fahrzeugen oft die Tür nicht mehr aufgehe. Dieter Hildner schlug vor die Gemeindeverbindungsstraße und die Lagerplätze zu verlegen, denn es dürfe nicht alles zu Lasten des Oberlandes und Durchgangsverkehrs gehen. Der Bergleshofer regte zudem einen gemeinsamen Ortstermin an, an dem neben den Betroffenen gerne auch weitere Bürger teilnehmen könnten.

Stadtrat Wolfgang Heiß (CSU) sah eine weitere Verschmutzungsquelle in der nur geschotterten Abkürzung oberhalb des neuen Feuerwehrgerätehauses zwischen dem Gewerbegebiet und der Gemeindeverbindung. Er bat um einen Ausbau des Straßenstücks durch die Stadt Stadtsteinach, um die Zu- und Abfahrt der Lastwagen durchgehend über eine asphaltierte Straße zu gewährleisten.

"Aufgabe des neuen Stadtrats"

"Es liegt in unserer Hand, dass das Zwischenstück ausgebaut wird. Dies wird eine Aufgabe des am 16. März 2014 neu gewählten Stadtrats sein", antwortete Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD). Auch er sah die Anschaffung der Kehrmaschine durch die Hartsteinwerke als absolut notwendig an, diese müsse aber so oft wie möglich fahren. Die Stadt dränge immer wieder darauf, dass die Gemeindeverbindung ins Oberland verkehrssicher befahren werden kann.

Stadtrat Andy Sesselmann (FW) forderte, das Thema umgehend auf die Tagesordnung einer der nächsten Stadtratssitzungen zu nehmen. Dazu sollte auch Firmenchef Schicker eingeladen werden.
Eingangs hatte Bürgermeister Wolfrum eine erfolgreiche Bilanz seiner ersten Amtszeit gezogen. Die Großprojekte reichten von der Hochwasserfreilegung der Unteren Steinach über die Errichtung des neuen Feuerwehrzentrums bis hin zur Kinderkrippe. Neu gebaut wurde zudem eine ganze Reihe von Forstwirtschaftswegen, umfangreich waren die Kanal- und Straßensanierungen, sehr rege die Bautätigkeit im "Flürlein".

Zehn Millionen investiert

"Von 2008 bis heute hat die Stadt Stadtsteinach etwa zehn Millionen Euro investiert. Zu Beginn der Legislaturperiode betrug die Verschuldung - Stadt und Stadtwerke zusammen - 5,29 Millionen Euro, im März 2014 wird sie trotz der Erledigung großer und teurer Projekte nur bei 5,9 Millionen Euro liegen. Und in den nächsten Jahren werden wir diese kontinuierlich zurückführen, wenn auch weitere Ausgaben anstehen", betonte Wolfrum.
In Sachen Umgehung kündigte er an, dass das Staatliche Bauamt Bayreuth bald ein erstes Konzept vorlegen wird.

Fortgesetzt wird das Streben nach Einsparungen im energetischen Bereich. Als sehr wichtig bezeichnete der Bürgermeister den Erhalt des Notariates in Stadtsteinach. Gestellt seien die Weichen im schulischen Bereich mit dem Schulverband Stadtsteinach-Untersteinach sowie dem Mittelschulverband "Fränkische Linie".

Einwohnerzahl bleibt stabil

Mit derzeit 3220 Personen im Erstwohnsitz habe die Einwohnerzahl in etwa gehalten werden. Als sehr positiv bewertete es Wolfrum, dass sowohl 2012 als auch 2013 die Zahl der Neubürger gegenüber den Wegzügen deutlich überwog.

Nicht unerwähnt ließ der Bürgermeister in seinem Rückblick die Neupflanzung der Linden in der Bahnhofstraße sowie die Errichtung der beiden neuen Begrüßungstafeln an den Ortseingängen der B 303.
Sehr wichtig werde in der nächsten Zeit die beantragte gemeinsame Ausweisung von Stadtsteinach, Untersteinach und Marktleugast als Mittelzentrum für die Positionierung der Stadt und der Region.

Rudolf Graß sprach noch die momentan nicht funktionierende Turmuhr der St.-Michaelis-Kirche an. Roland Wolfrum erläuterte dazu, dass die Ursache dafür ein Blitzschlag gewesen sei. Der Schaden sei jetzt von der Versicherung anerkannt worden ein Angebot für die erforderliche Reparatur liege bereits vor. Die Arbeiten würden baldigst erledigt.

Gabriele Schübel ging auf die Schäden an der Stadtmauer ein. Diese sollen nach den Worten Wolfrums im Rahmen der Weiterführung des Städtebauförderungsprogramms angegangen werden. Dieser Aufgabe werde sich der neue Stadtrat gleich zu Beginn seiner Amtsperiode annehmen.
Sepp Madl bat darum, auf einigen Flächen im Stadtpark Humus aufzubringen und diese anzusäen: "Damit es besser ausschaut."