Druckartikel: Der braunen Bohne auf der Spur

Der braunen Bohne auf der Spur


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Donnerstag, 15. Januar 2015

Bis zum 12. April ist im Bayerischen Brauerei- und Bäckereimuseum die interaktive Sonderausstellung "Kakao und Schokolade" zu sehen. Gestern war Auftakt.
Uschi Prawitz, Leiterin der Mupäz-Juniorakademie, zeigt Maya Hermann, wie man Kakaosplitter richtig zerkleinert. Das Pulver schmeckt allerdings noch nicht süß. Fotos: Sonja Adam


Wer liebt sie nicht: Schokolade. Und trotzdem verkneift sich so mancher die gehaltvolle Nascherei. Eine Tafel bringt es immerhin auf 500 Kalorien, 40 Gramm Fett, 50 Gramm Zucker, neun Gramm Eiweiß und sonstige Bestandteile. "Eine Möglichkeit, Fettgehalt und Kalorien zu reduzieren ist, wenn man in Kuchen oder Schokogetränken anstatt Schokolade stark entöltes Kakaopulver verwendet", sagte Sigi Daum bei der Ausstellungseröffnung im Bayerischen Brauerei- und Bäckereimuseum.

Doch auf solche Tricks lässt sich der stellvertretende Landrat Dieter Schaar nicht ein. "Ich bin ein echter Schokofan. Ich nutze sie zum Stressabbau oder manchmal auch zum Frustabbau", so Schaar.

Und er gibt zu, dass er sich eigentlich nichts Schöneres vorstellen kann, als abends, nach getaner Arbeit, bei einem Bier noch etwas Schokolade zu naschen.


Es geht um Genuss

Eigentlich geht es bei der Sonderausstellung, die bis zum 12. April im Bayerischen Brauerei- und Bäckereimuseum zu sehen ist, nicht darum, die Menschen zum Naschen zu verführen. Es geht vielmehr darum, die Bedeutung von Kakao und den Weg von der Kakaobohne im Regenwald bis zur fertigen Schokolade aufzuzeigen. Zur Eröffnung der Sonderausstellung kamen Vertreter des Kompetenzzentrums für Ernährung, Genussbotschafter, aber auch Thomas Luger von der Confiserie Lauenstein und der technische Vorstand der Kulmbacher Brauerei, Jörg Lehmann. "Bier und Schokolade passen gut zusammen - es geht darum, bewusst zu genießen. Das passt für beides", sagte Lehmann.

Im Mittelpunkt der Sonderausstellung stehen Infotafeln. Die Leiterin der Mupäz-Juniorakademie, Uschi Prawitz, betonte, dass zudem Mitmachaktionen für Kinder geplant sind. So kann der Nachwuchs einmal Kakaofrüchte probieren. Das Fruchtfleisch schmeckt wie Gurke oder Zucchini, gar nicht süß, wunderten sich die meisten Besucher. Maya Hermann (7) und Mona Prawitz (8) probierten, Kakaosplitter auf Vulkanreibesteinen per Hand zu mahlen. Eine ziemlich schweißtreibende Arbeit. Und bei den Aktionen werden die Kinder auch Schokolade selbst herstellen.


40 Aktionen gepant

Tatsächlich sind bislang 40 Aktionen geplant. Dafür haben sich bereits 58 Kindergärten und Schulen angemeldet. Jetzt werden noch Sponsoren gesucht, damit alle Kinder mitmachen können. Auch Ferrero hat sich mit einer größeren Summe als Sponsor an der Ausstellung beteiligt. Schüler und Kindergartenkinder zahlen lediglich den Eintritt von 1,50 Euro und einen Unkostenbeitrag von einem Euro, erläuterte Sigi Daum und hofft auf weitere Sponsoren.

"Die Kinder sollen durch lustvolles Hantieren und individuelle sinnliche Grunderfahrungen, Einblick in die Herstellung und Herkunft von Schokolade gewinnen", sagt Uschi Prawitz. Und natürlich soll die Sonderausstellung einen Beitrag zur Ernährungsbildung und zum bewussten Umgang mit Genuss leisten.