"Der Bräutigam meiner Frau" sorgt für Lachsalven
Autor: Werner Reißaus
Neuenmarkt, Sonntag, 03. Dezember 2017
Es war eine umjubelte Premiere, die die Laienspielgruppe am Freitag mit dem vielsagenden Titel "Der Bräutigam meiner Frau" feierte.
Vor vollem Haus begeisterte die Mannschaft um Regisseur Konrad Sauerteig. Einer wuchs dabei mal wieder über sich hinaus: Alexander Hollweg, der nur so vor Spielfreude sprühte.
Der Scheck aus den USA
Beim Schwank "Der Bräutigam meiner Frau" von Otto Schwartz und Georg Lengbach kommt keine Minute Langeweile auf. Dem Ehepaar Dr. Theodor Schröder (Steffen Werner) und Hella (Christina Morath) reicht das Geld nicht mehr, und so trifft es sich gut, dass Hella monatlich einen Scheck von ihren amerikanischen Verwandten erhält - allerdings unter der Bedingung, dass sie noch nicht verheiratet ist. Dass die Hochzeit vor einem Jahr stattfand, macht aber ja nichts, denn die Geldgeber leben jenseits des großen Teichs.
Die Amerikaner kommen
Doch dann kommen die Amerikaner. Notgedrungen muss sich der Landarzt in die Hausangestellte Mathilde (Barbara Eberhardt) verwandeln, und Heinz Ennerich (Alexander Hollweg) wird in die Rolle des Landarztes gedrängt. Damit ist das Chaos nicht mehr aufzuhalten. Es dauerte lange, bis der kleine Schwindel auffliegt. Erst als sich der steinreiche Onkel Archibald (Manfred Kaiser) auf geheime Pfade begibt, um die vermeintliche Haushälterin "Rosa-Theo" zu erobern, nimmt das Stück seine Wende, denn der Seitensprung war überhaupt nicht eingeplant.
Der dynamische Landarzt
Steffen Werner spielte den jungen, dynamischen Landarzt sehr gekonnt und authentisch. In die Rolle seiner Frau, die sich und ihre Familie mit den Schecks aus Amerika über Wasser hielt, schlüpfte Christina Morath, die ihren Part sehr routiniert spielte. Der Kunstkritiker und Vorsitzende des Literaturvereins Heinz Ennerich wurde von Alexander Hollweg überragend dargestellt.
Der bayerische Auswanderer
Mathilde, die Perle im Haus Schröder, sorgte sich liebevoll um das Wohl der jungen Familie. Barbara Eberhardt spielte ihre Rolle mit leichtem Berliner Dialekt souverän, und die Freude war groß, als die verheimlichte Tochter Fränzchen (Hannah Kreuzer) unverhofft auftauchte und dem Kunstkritiker den Kopf verdrehte. Stark waren auch die Szenen mit Archibald Thompson (Manfred Kaiser), einem bayerischen Auswanderer, der in Amerika sein Glück gemacht hat, und seiner besseren Hälfte Ottilie (Patricia Lerner). Das Trio aus Amerika machte Sohn Toby (Konrad Sauerteig) perfekt. Fehlen noch die beiden Newcomer Stefan Biener als Wurstfabrikant Anton Bullermann und Rico Küster als Dorfpolizist, die ihre Sache auch sehr gut machten.Das Theaterstück wird noch an folgenden Tagen aufgeführt: Samstag, 9. Dezember, 20 Uhr; Sonntag, 10. Dezember, 17 Uhr; Samstag, 16. Dezember, 19.30 Uhr; Dienstag, 26. Dezember, 19.30 Uhr. Karten gibt es bei der Firma mücom, Wirsberger Straße 12 a, in Neuenmarkt.