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Der Aufschwung lässt sich noch Zeit


Autor: Dietmar Hofmann

Kulmbach, Freitag, 29. März 2013

Nur langsam kommt die im Frühjahr übliche Belebung des Arbeitsmarkts dieses Jahr in Schwung. "Aufgrund der lang anhaltenden eisigen Temperaturen konnten viele Arbeitnehmer noch nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren", sagt Sebastian Peine von der Agentur für Arbeit.


"Auch die verschiedenen Insolvenzmeldungen aus der Region lassen mich verhalten optimistisch auf die kommenden Monate blicken", so Sebastian Peine, Chef der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof, mit Blick auf die momentane Lage auf dem hiesigen Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Arbeitslosen ging im Agenturbezirk um 703 auf 14 080 zurück. Von diesem Rückgang profitierten überwiegend die Menschen, die im SGB III-Bereich arbeitslos gemeldet waren. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,3 auf 5,7 Prozent. Sie überstieg die Quote vom vergangenen Jahr allerdings um ebenfalls 0,3 Prozent. Insgesamt meldeten sich 3885 Männer und Frauen neu arbeitslos.
Gleichzeitig stieg auch die Zahl der gemeldeten freien Arbeitsstellen im Vergleich zum Februar noch einmal um 2,4 Prozent an. 1074 Stellen möchten die Arbeitgeber in der Region gerne besetzen.

Eine deutlich gesteigerte Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt sich im verarbeitenden Gewerbe, im Gastgewerbe sowie im Baugewerbe. Aber auch die Zeitarbeitsbranche suchte verstärkt nach qualifizierten Fachkräften, was auf eine gute Auftragslage der Industrie zurückzuführen ist.
Im Landkreis Kulmbach reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen um 5,5 Prozent auf 2219. Die Quote sank auf 5,4 Prozent, war aber 0,2 Prozent höher als vor einem Jahr.
130 freie Arbeitsstellen wurden aus Stadt- und Landkreis gemeldet, elf Prozent mehr als im Februar. Dennoch wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 32 Prozent weniger Arbeitsplätze gemeldet.
Um dem Fachkräftebedarf Rechnung zu tragen, forciert die Arbeitsagentur die Förderung "abschlussorientierter Weiterbildungen". Es stehen in diesem Jahr ausreichend Geldmittel zur Verfügung, um Ausbildungen, Umschulungen und Weiterbildungen zu finanzieren, die zum Ziel haben, einen Berufsabschluss zu erwerben. Ein Schwerpunkt wird die Ausbildung im Pflegebereich sein.
Bei den Gesprächen der Arbeitsvermittler zeichnet sich ein weiterer Trend ab: Immer mehr Arbeitnehmer denken darüber nach, sich selbstständig zu machen, und erkundigen sich nach den Fördervoraussetzungen für den Gründungszuschuss.