Denkmal: Tanzlinde in Peesten bewahren statt "wild" feiern
Autor: Alexander Hartmann
Peesten, Dienstag, 14. April 2015
Auf der Tanzlinde, dem Peestener Wahrzeichen, sind immer wieder Feste auswärtiger Vereine und von Privatleuten abgehalten worden. Anfragen kamen sogar aus Berlin. Damit ist jetzt Schluss, denn das Denkmal soll geschützt werden.
Die Tanzlinde, das Peestener Wahrzeichen, hat in den vergangenen Jahren immer wieder auswärtige Gruppen angelockt, die - bis dato mit dem Einverständnis des heimischen Förderkreises - Feste abgehalten haben. Die Anfragen kamen aus dem ganzen Bundesgebiet. Sogar aus Berlin. "Die Leute sind meist mal in Peesten vorbeigekommen und waren von der Linde so begeistert, dass sie nachgefragt haben", sagt Helga Dressel vom Förderkreis. Vereine und Privatleute haben zuweilen sogar Bierbänke mit in den Tanzsaal genommen und dort über mehrere Stunden gefeiert.
Beschluss des Gemeinderats
Dem bunten Treiben wird nun Einhalt geboten: Der Gemeinderat hat auf Antrag des Förderkreises einstimmig beschlossen, die Linde unter anderem aus Haftungsgründen für "wilde Feiern" zu sperren. Im Schaukasten, der am Dorfplatz steht, heißt es: "Bitte haben Sie Verständnis, dass Veranstaltungen und Feiern durch Privatpersonen, Gruppen oder Vereine auf diesem Bau- und Kulturdenkmal nicht möglich sind."
Helga Dressel freut sich über diese Regelung. Die Feiern hätten Überhand genommen, sagt sie. Zwar seien die Veranstaltungen angemeldet und vom Förderkreis kontrolliert worden, doch könne man die Überwachung in dem Umfang nicht leisten.
Ein gewaltiges Problem sei auch die Tatsache gewesen, dass es in Peesten keine öffentlichen Toiletten gibt. Künftig dürfen nur noch die Lindenkirchweih und Veranstaltungen des Förderkreises sowie der Gemeinde auf der Holzkonstruktion abgehalten werden, die vor 14 Jahren wieder aufgebaut worden war.
Die Instandhaltung ist teuer
Das Peestener Wahrzeichen bewundern sollen Auswärtige aber nach wie vor. So ist der Tanzsaal von Mai bis September für Besucher geöffnet. Auch Führungen können gebucht werden. "Langfristig gesehen sollen die Pflege und der Erhalt der Tanzlinde durch eine Stiftung gesichert werden", betont Helga Dressel und verweist darauf, dass schon in den vergangenen Jahren in die Instandhaltung immer wieder viel Geld gesteckt worden ist.
Immense Kosten
Trotz hoher Eigenleistungen der Förderkreis-Mitglieder würden auch heuer 6000 bis 7000 Euro investiert. Immer wieder müssten Bohlen in der Tanzbruck ausgetauscht werden, aber auch Baumschnitte seien nötig. Der letzte Baumschnitt mit dem Hubwagen erfolgte im März.
Fördergelder
Da für den Wiederaufbau Fördergelder geflossen seien, sei es wichtig, die Tanzlinde als Bau- und Kulturdenkmal zu bewahren, stellt Bürgermeister Bernd Steinhäuser fest und teilt mit, dass der Gemeinderatsbeschluss einstimmig gefallen ist. Das neue Hinweisschild unter dem Baum soll darauf verweisen, dass die Tanzlinde nur noch für besondere Veranstaltungen zur Verfügung steht.
Zu diesen zählt die Lindenkirchweih, die in diesem Jahr vom 11. bis 15. Juni über die Bühne geht.