Den Kiefern ist es zu heiß und viel zu trocken

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Theo Kaiser von der Waldbauernvereinigung und Forstrat Jörg Summa (von rechts) erläuterten den Waldbauern die Ursachen des Kiefernsterbens und die Möglichkeit, mit Hilfe von Förderanträgen die kranken Bäume kostengünstig zu entfernen.Horst Wunner
Theo Kaiser von der Waldbauernvereinigung und Forstrat Jörg Summa (von rechts) erläuterten den Waldbauern die Ursachen des Kiefernsterbens und die Möglichkeit, mit Hilfe von Förderanträgen die kranken Bäume kostengünstig zu entfernen.Horst Wunner
Der Stamm einer kranken Kiefer
Der Stamm einer kranken Kiefer
 
Förster Fabian Kowollik zeigt den Waldbauern den Stamm einer kranken Kiefer.
Förster Fabian Kowollik zeigt den Waldbauern den Stamm einer kranken Kiefer.
 

Der Klimawandel macht auch den Kiefern in unserer Region schwer zu schaffen. Waldbesitzer müssen jetzt schnell handeln.

Greta warnt nicht umsonst: Der Klimawandel hat Auswirkungen auf alles und jeden. Auch auf die Waldbauern mit ihren Kiefern. Eine erschreckende Bilanz zogen die Experten im Beisein von etwa 60 Privatwald-Besitzern bei einer Exkursion im Forst nahe Langenstadt. Und eines wurde dabei klar: Nicht alleine die Wärme ist für das Sterben der Föhren verantwortlich, sondern vor allem das fehlende Wasser.

Theo Kaiser brachte es gleich auf den Punkt: "Beten Sie, dass es regnet, ohne das Nass von oben geht nichts." Der Vorsitzende der Waldbauern-Vereingung Kulmbach-Stadtsteinach fügte noch an, dass einem kranken Baum die Abwehrkräfte fehlen, die Triebe dem Pilz und dem Kiefernprachtkäfer schutzlos ausgeliefert sind - ein Teufelskreis. Um diesem Dilemma entgegenzuwirken, hat der Bayerische Staat viel Geld in die Hand genommen, ein Förderprogramm mit circa 30 Millionen Euro bereitgestellt, damit die befallenen Kiefern vollständig aufgearbeitet und unverzüglich aus dem Wald entfernt werden.

Wie man an die Mittel kommt, erklärte Forstrat Jörg Summa vom Landwirtschaftsamt Kulmbach, denn der Waldbesitzer ist verpflichtet, den Schaden zu beheben. "Entsorgen Sie diese bewussten Bäume völlig , weg vom Wald hin zu den Trockenlagerplätzen in Kulmbach und Himmelkron". Wenn das ordnungsgemäß getan werde, gebe es für die Mühen bis zu 12 Euro pro Festmeter Stammholz, es müssten aber mindestens 25 Festmeter zusammen kommen, um förderungsfähig zu sein. Wer das als Einzelner nicht schaffe, könne eine Gemeinschaftsaktion mit mehreren Waldbesitzern starten. "Fragen Sie aber immer erst ihren Revierförster, bevor Sie anfangen, ohne dessen Einschätzung ist ein Antrag sinnlos", wandte sich Summa an seine Zuhörer. Und ergänzte: "Spritzen wird nicht gefördert, es zählt nur der pestizidfreie Einsatz".

Frank Hömberg vom Revier Burghaig riet den Waldbesitzern, keine Scheu vor der Antragstellung zu haben, "wir helfen da kostenlos und neutral".

Fabian Kowollik vom Revier Thurnau zeigte eindrucksvoll die Schäden durch die rindenbrütenden Käferarten an einem gefällten Baum. Auch er rückte nochmals den fehlenden Regen in den Blickpunkt. Der Befall sei jedoch lokal sehr unterschiedlich, betonte er. Im Bereich der Begehung summierte sich das jedoch auf 30 bis 40 Prozent der Bäume. Es komme eben auch auf den Standort an, exponierte Südhänge seien kein gutes Gebiet für die Kiefer.

Kowollik im Fazit: "Die gegenwärtige Situation ist wetterbedingt sehr angespannt, die Föhre wird darunter noch länger leiden müssen. Wenn man die kranken Kiefern entnimmt, besteht die Chance, das Problem zumindest einzudämmen. Es bedarf dazu der Mithilfe von Waldbesitzern und Staat, wir sitzen im gleichen Boot".