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Demografie stellt die Arbeitswelt auf den Kopf


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Freitag, 17. Oktober 2014

Der Musiksaal des MGF-Gymnasiums ist proppenvoll, die Stimmung gedrückt. Die Berufsberaterin des Arbeitsamts zeigt auf, welche Chancen wir nach dem Abi tur auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben. Wenn man sie so reden hört, können wir uns die Bewerbungen eigentlich sparen.
Mit kreativen Ideen versuchen die Teilnehmer des Ausbildungswettbewerbs junge Leute für ihre Unternehmen zu begeistern. Foto:Dagmar Besand


Alles überlaufen, strenge Auswahlverfahren, Einstellungsstopps.

1986 war das - ein Jahr vor meinem Abitur. Die geburtenstarken Jahrgänge drängten auf den Arbeitsmarkt und an die Unis. Um den Wunsch-Ausbildungsplatz zu ergattern, musste man erstklassige Noten haben und sich bei der Bewerbung etwas einfallen lassen, um sich von der Masse abzuheben.

Diese Zeiten sind längst vorbei. Die demografische Entwicklung stellt die Arbeitswelt auf den Kopf. Heute sind es die Unternehmen, die sich etwas einfallen lassen müssen, um junge Leute für sich zu gewinnen. Nie zuvor hatten Schulabgänger eine so große Auswahl.

Dieser Entwicklung folgt die Neuausrichtung des Ausbildungspreises, den der Arbeitskreis Schule/Wirtschaft und die Bayerische Rundschau vor zehn Jahren ins Leben gerufen haben.

Erstmals waren heuer die Auszubildenden gefordert, mit Unterstützung ihrer Chefs und Kollegen ein Projekt zu erarbeiten, das die Azubis von morgen lockt: Kommt zu uns, denn wir sind ein tolles Unternehmen mit Top-Ausbildung!

Die Ergebnisse des Wettbewerbs können sich sehen lassen. Vor allem die Gewinner haben mit ihren Projekten Maßstäbe gesetzt. Die Preisträger haben mit der Auszeichnung sogar noch mehr gewonnen als eine öffentliche Ehrung und 750 Euro Preisgeld. Der Ausbildungspreis zeigt, dass sie schon haben, was alle gerne möchten: engagierte, kluge und kreative Azubis.