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Dekan Hans Roppelt hält letzte Faschingspredigt in Stadtsteinach


Autor: Redaktion

Stadtsteinach, Montag, 03. März 2014

Müssen die Stanicher Narren künftig nach Kulmbach pilgern, wenn sie einen Faschingsgottesdienst mit gereimter Predigt im Dialekt feiern wollen?
Dekan Hans Roppelt bei der Faschingspredigt. Foto: privat


Nicht erst seit dem vergangenen Samstag treibt das närrische Volk um FG-Präsidenten Andy Sesselmann diese Sorge um. Dekan Hans Roppelt hat vor wenigen Wochen bekannt gegeben, dass er nach 18-jähriger Tätigkeit in Stadtsteinach im Herbst nach Kulmbach wechselt.

Die 18. Predigt

Und so klang am Samstag in St. Michael auch etwas Wehmut mit, als der Geistliche zur 18. - zur letzten - Faschingspredigt ansetzte. Doch das Bedauern war schnell verflogen, als Hans Roppelt zu reimen begann und in der ihm eigenen Art die Worte des Evangeliums auslegte: "Jesus socht uns: Losst die Sorng - Kümmert euch net so um morng - Secht die Blumma aufn Feld - Lilien, die braung aa ka Geld", hieß es unter anderem.

Dass Dekan Roppelt dieser Art der Eucharistiefeier auch tieferen Sinn beimisst, betonte er an anderer Stelle: "Unser Kerng däff net ner klong - Sie muss a mol wos neues wong - Mit 'kemmer net, drum trau mer net' - bezweifel ich, däss weiter geht."

Zum Abschluss des Gottesdienstes trat das Prinzenpaar, seine Tollität Thomas V. und Ihre Lieblichkeit Stefanie II., mit dem FG- Präsidenten Andy Sesselmann nach vorne zum Dekan und bedankte sich herzlich für einen Gottesdienst, der Stadtsteinach zu einem ganz besonderen Ort des Frohsinns macht. "Als Zeichen unserer Anerkennung möchten wir Ihnen unseren Sessionsorden überreichen. Ebenso dem Symphonieorchester, der Jugendband in Verantwortung der Familie Oberkofler, der wir ganz herzlich hiermit danken."

Applaus für eine Bitte

Andy Sesselmann weiter: "Einen Wunsch möchte ich im Namen der FG und bestimmt auch im Namen aller anwesenden Christen äußern: Sie halten seit 18 Jahren in Stadtsteinach den Faschingsgottesdienst. Wir bitten Sie heute in aller Form, auch in Zukunft in Stadtsteinach diesen Faschingsgottesdienst abzuhalten. Wir bauen auf eine positive Antwort."

Denn, so Sesselmann weiter: "Sonst würden wir jedes Jahr eine Wallfahrt nach Kulmbach organisieren, um letztendlich zu Ihnen nach Kulmbach zu kommen. Dann müssten wir aber schon um 15 Uhr loslaufen - was für uns ein zeitliches Problem wäre." Die Gottesdienstbesucher bestätigten seine Bitte denn auch mit anhaltendem Applaus. Nach dem Gottesdienst wurde im Gasthaus "Weißes Röß`l" gefeiert und auf den Faschingsumzug durch den Präsidenten eingestimmt.