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DDM Neuenmarkt: Modellbahn wird optimiert


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Mittwoch, 16. Januar 2019

Fans können sich drauf freuen, im Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt wieder einmal eine generalüberholte Modellbahnanlage der Spitzenklasse zu bestaunen.
Eine Modellbahnanlage der Spitzenklasse wird im Deutschen Dampflokomotiv-Museum Neuenmarkt künftig zu bestaunen sein. Bei der Anlage handelt es sich um die Nachbildung des spektakulärsten Streckenabschnitts der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, der legendären Steilrampe "Schiefen Ebene" mit den Bahnhöfen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast. Von links: Museumleiter Jürgen Birk, Josef Brandl und DDM-Mitarbeiter Markus Pöhlmann.Werner Reißaus


Im Zug des Museumsentwicklungskonzepts 2020 wird auch die 42 Quadratmeter große Modellbahnanlage umgestaltet und für die Museumsbesucher interessanter gemacht. Fast auf den Tag genau 20 Jahre ist es her, dass Modellbauer Josef Brandl - er gilt als anerkannter Meister seiner Zunft - die Modellbahn-Anlage im Deutschen Dampflokomotiv-Museum (DDM) fertigstellte und der Öffentlichkeit zugänglich machte. Jetzt ist es nach Meinung der Fachleute und des Zweckverbands an der Zeit, diese Anlage auch emotional erlebbarer zu machen.

Museumsleiter Jürgen Birk gibt sich überzeugt: "Mit der Modellbahnanlage, die auch ein gewisses Erlebnis bietet, ist der Zugang künftig ein ganz anderer." Brandl ist derzeit dabei, die gesamte Anlage zu säubern, das heißt, vom Staub zu befreien: "Ich mache diese Grundreinigung jetzt das erste Mal und man muss schon sagen, die Anlage hat es dringend gebraucht. Es ist eine neue Herausforderung und davor hatte ich die meiste Angst. Ich hatte nicht gleich eine Lösung, wie es funktioniert, weil der Staub vor allem in den Nadelbäumen richtig drin hing. Es war wegen der Einhausung nicht ganz einfach zu machen."

Akribische Geduld nötig

Brandl hat den Blick für das Wesentliche, damit eine Modellbahn-Anlage wirklichkeitsgetreu und überzeugend wirkt. Mit akribischer Geduld, großem Wissen um Vorbild, Arbeitstechniken und Materialien sowie dem Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen, hat Brandl in seiner Werkstatt in Neustadt an der Donau die Anlage für das DDM entstehen lassen.

Und jetzt trug seinen Teil dazu bei, diese Anlage zu optimieren. Er schuf neue Voraussetzungen mit einer vollkommen neuen Beleuchtung, damit für die Besuchermehr Attraktionen entstehen. Brandl: "Damals war es nicht gewünscht und jetzt hat diese Forderung nach einer Beleuchtung meine Arbeit etwas schwieriger gemacht, weil wir die ganzen Gebäude nicht für eine Beleuchtung hergerichtet hatten. Das war jetzt ein aufwendiges Problem für mich." Die Lösung war, sämtliche Gebäude - etwa 30 an der Zahl - auszubauen, in seiner Werkstatt bei ihnen ein Beleuchtung einzubauen und sie wieder an Ort und Stelle im Museum wieder zu installieren.

Ein Jahr Arbeit

Im November letzten Jahres bekam Josef Brandl den Auftrag für die Arbeiten: "Ich hatte seitdem einfach keine Ruhe. Ich war ständig am Überlegen, wie ich es am besten mache." Und wichtig war für den Modellbauer-Guru, dass diese Arbeiten jetzt gemacht werden, bevor das Atelier aus Stuttgart mit der Optimierung der Anlage beginnt: " Mein Ziel ist, dass meine Arbeiten bis Ende Februar abgeschlossen sind, dass nur noch Detailsachen zu machen wären." Der Lokschuppen, in dem das eigentliche Dampflok-Museum eingerichtet ist, ist für die Modellbahnanlage natürlich ein markanter Punkt, aber er ist nach den Worten Brandls mit am schwierigsten: "Ich habe in der Werkstatt dafür einen Einsatz geschaffen, um den Lokschuppen nur partiell zu beleuchten."

Wie Museumsleiter Jürgen Birk weiter ausführt, wird ein Stuttgarter Atelier Anfang März mit den Arbeiten zur Umgestaltung der Anlage beginnen: "Es wird eine neue Beschriftung an der Wand entlang geben, die Beleuchtung wird grundlegend erneuert, und es wird auch eine ganz andere Programmierung für die gesamte Anlage erfolgen. Das heißt, wir wollen auf der einen Seite erreichen, dass die Anlage individuell gestartet werden kann, dass Besucher auch außerhalb der offiziellen Vorführzeit die Möglichkeit haben, einen Zug über die Anlage fahren zu lassen, dass sich also was bewegt."

Selbst starten

Es wird einen Knopf geben, auf den der Besucher selbst drücken kann, damit die Anlage in eine beschränkte Bewegung geht. Damit aber noch nicht genug, denn die Modellbahnlage wird auch eine Erlebnisvorführung erhalten. Jürgen Birk dazu: "Das ist sehr wichtig, um die Anlage auch emotional besser erlebbar zu machen. Wir wollen auch Erklärungen dazu liefern, das heißt, wenn ein Zug durchfährt, der auch mit einem Scheinwerfer verfolgt wird, dann wird es über Lautsprecher Ansagen geben über den Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg, die Steinwälle an der Schiefen Ebene oder auch zum Bahnhof Marktschorgast. Das alles wird dann auch mit verschiedenen Stimmungen vermischt. So wird auf der Rückfahrt über eine Beleuchtung eine Winterstimmung geschaffen und von einem Jahrhundertwinter berichtet."

Technische Daten Maßstab 1 : 87 (HO)

Höhendifferenz Die Anlage überbrückt vom Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg bis zum Bahnhof Marktschorgast einen Höhenunterschied von ca. 42 Zentimetern.

Gleismaterial Verbaut wurden ca. 270 Meter Gleis, im Bahnhof kam Roco-Line-Gleis ohne Bettung zur Anwendung. Im Streckenbereich und im Schattenbahnhof liegt Roco-Line-Gleis mit Bettung.

Weichen Eingebaut sind 76 Weichen mit Roco-Antrieb

Drehscheibe Die Segmentdrehscheibe ist ein Eigenbau.

Signale Die Strecke beinhaltet 46 Signale.Rei.