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Dauereinsatz für Polizei und Sanitäter


Autor: Jochen Nützel

Kulmbach, Donnerstag, 28. November 2013

Gebrochene Arme und Beine, Unfälle mit Blechschaden: Retter und Ärzte schoben nach dem Blitzeis am Donnerstagmorgen Extraschichten.
Eispanzer allerorten: Aufgrund des gefrierenden Regens in der Nacht verwandelten sich gestern Morgen Straßen und Gehwege in gefährlich glatte Rutschbahnen. 50 Menschen kamen verletzt ins Klinikum. Foto: Archiv/dpa


Der erste Alarm kam um 7.12 Uhr: Verkehrsunfall in der Bayreuther Straße; ein Autofahrer war mit seinem Wagen auf spiegelglatter Straße verunglückt und hatte sich leichte Blessuren zugezogen. Der Beginn eines Einsatztages, wie ihn BRK-Rettungsassistent Thorsten Bär so noch nicht erlebt hat. "Normalerweise werden wir an einem Tag insgesamt zu etwa 30 Einsätzen gerufen. Die hatten wir gestern fast schon bis Mittag voll", sagt Bär. Insgesamt 27 Mal mussten er und seine Kollegen ausrücken, vor allem, um gestürzten Passanten zu helfen.
In Kulmbach waren zwei Rettungswagen mehr oder weniger pausenlos im Einsatz, jeweils ein weiterer in Stadtsteinach und Thurnau. Sogar ein Ersatz wagen musste aushelfen, um die vielen Verletzten zu versorgen.

"Die Straßen und Wege waren eine einzige Eisplatte, da nutzte auch das beste Schuhwerk nichts", sagt Bär, der selber auf dem Weg zur Einsatzstelle erst einmal mit dem Hosenboden auf dem Pflaster gelandet war.
Auch die Sanka hatten bisweilen ihre liebe Not, zu den Einsatzorten zu kommen. An Steilstücken musste auf den Streudienst gewartet werden. "Da war größte Vorsicht angebracht. Auch auf die Gefahr hin, dass der Betroffene etwas länger warten muss, hat ja keiner was davon, wenn wir gar nicht erst ankommen", sagt Bär.

Ansturm in der Notaufnahme

Die Verunglückten wurden in die zentrale Notaufnahme des Kulmbacher Klinikums gebracht. Dort waren es zwischen 7 und 13 Uhr etwa 50 Männer und Frauen, die mit Prellungen oder diversen Frakturen an Armen und Beinen chirurgisch behandelt werden mussten.
Auf den Straßen kamen nach Auskunft der Polizei diejenigen, die in Unfälle verwickelt waren, mit leichteren Blessuren davon. Insgesamt wurden mindestens zehn Verkehrsteilnehmer verletzt. Aufgrund des Blitzeises kam es im Berufsverkehr zu größeren Behinderungen. Allein zwischen 6 und 9 Uhr rückte die Kulmbacher Polizei zu 13 Unfällen im Stadtgebiet und im Landkreis aus. Nach ersten Schätzungen der Inspektion dürfte dabei ein Gesamtsachschaden von rund 35 000 Euro entstanden sein. Als Unfallschwerpunkte erwiesen sich laut Polizei hauptsächlich die Straßen mit Kopfsteinpflaster sowie kleinere Steigungen, an denen die Fahrzeuge trotz geringer Geschwindigkeit beim Abbremsen nicht mehr zum Stehen kamen.