Das Wunder aus dem Fernsehen
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Montag, 22. März 2021
Wenn Fernsehkommissare ermitteln, passieren wunderliche Dinger.
Der Winter verabschiedet sich nur zögerlich. Und wir leben in einer Pandemie. Weshalb wir nicht (oder nur mit vielen Einschränkungen) raus dürfen, um Freunde zu treffen, ins Theater zu gehen oder in irgendeinem Wirtshaus ein Bier zu trinken. Was macht man an den langen Abenden?
Lesen? Klar, kann man mal ein paar Stunden lang machen, aber dann reicht es auch wieder. Strümpfe stricken? Solange schön, bis sich die Arthrose im Daumen meldet. Bügeln und putzen? Naja... es heißt "Feierabend"...
Also landet man irgendwann doch vor dem Fernseher. Und wundert sich. Zum Beispiel, als sonst eher mäßiger Krimi-Konsument, darüber, wo im Lande über all Leichen herumliegen: Immer dort, wo es landschaftlich ganz wunderbar ist. Bei Sievers in einem Strandkorb auf Sylt. Bei Hubert mal mit, mal ohne Staller, in malerischer Voralpenlandschaft. Und bei den Jungs und Mädels von der Soko Wismar dort, wo ich jetzt gerne (wenn auch am liebsten lebendig) wäre: am Ostseestrand.
Ich wundere mich weiter: Während sich echte Fälle Monate, oft Jahre hinziehen, dauert es hier exakt 45 beziehungsweise 90 Minuten und - zack! - der Fall ist gelöst.
Das größte Wunder ist für mich aber das: Wo die Ermittler auch hinmüssen - immer ist direkt vor der Tür ein Parkplatz frei.