Das wird der neue Kulmbacher Buddy-Bär
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Montag, 31. Januar 2022
16 Entwürfe für einen Ersatz der gestohlenen Skulptur haben CVG-Schüler erarbeitet. Gewonnen hat das Design von Alena Roth. Was zeichnet den Favoriten der Jury aus?
Er ist noch klein, fröhlich bunt und der Stolz der jungen Künstlerin, die ihn gestaltet hat. Doch schon bald wird aus dem Bärchen ein richtiger großer Bär, der einen Ehrenplatz vor der Dr.-Stammberger-Halle bekommt.
Entworfen hat das Design Alena Roth aus Kulmbach. Die 17-Jährige ist Schülerin des Kunst-Leistungskurses am Caspar-Vischer-Gymnasium. Insgesamt 16 Modell-Bären haben die Schüler im Kunstunterricht bei Andreas Schoberth gestaltet. Welcher von ihnen der Nachfolger des gestohlenen Buddy-Bären vor der Stadthalle werden soll, darüber hatte am Montagnachmittag eine Jury zu entscheiden. Landrat Klaus Peter Söllner, Oberbürgermeister Ingo Lehmann, die Kunstpädagogen Cornelia Morsch und Georg Köstner sowie Jörg Naumann als Initiator und Sponsor der Aktion hatten die Qual der Wahl. Fünf Bären schafften es in die Endauswahl. Mit einem knappen Punktevorsprung gewann Alena Roths Entwurf vor den Modellen von Samira Spiegl, Laura Matthes, Sophie Hartl und Evelyn Kromm.
Der Buddy-Bär ist ein Stück Stadtgeschichte, das kürzlich spurlos verschwand. Im Sommer 2005 reiste der "Kumpel" von Berlin-Wilmersdorf nach Kulmbach und wurde vor der Stadthalle aufgestellt. Zuvor stand die zwei Meter große Kunststofffigur im Berliner Bezirk Charlottenburg, zu dem der Landkreis Kulmbach seit 1991 eine Partnerschaft pflegt.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten am Zentralparkplatz und in der Tiefgarage musste die Skulptur vor ein paar Jahren von ihrem Platz weichen und wurde auf einem Lagerplatz des Bauhofs untergebracht. Von dort wurde der Bär gestohlen. Was da genau passiert ist und wann, das wird vermutlich für immer ungeklärt bleiben. Fest steht nur: Leicht war der Diebstahl nicht. Skulptur und Befestigungsplatte sind zusammen 190 Kilogramm schwer.
Außer Frage freilich steht, dass sich viele Kulmbacher den freundlichen Bären zurückwünschen. Zu ihnen gehört auch Jörg Naumann, gebürtiger Wilmersdorfer, seit 1960 Kulmbacher und deshalb beiden Städten verbunden. Er hatte schon 2005 dafür gesorgt, dass die Skulptur nach Kulmbach kam. Nun kümmert er sich auch um einen Ersatz für Buddy-Bär und finanziert sowohl die von den Schülern gestalteten Modell-Buddys als auch den großen Nachfolger. Und eine Belohnung für die Schüler, die viel Mühe in ihre Arbeiten gesteckt haben, die wird es auch geben. "Alle haben sich Gedanken über die Bedeutung der Partnerschaft gemacht und das künstlerisch toll umgesetzt", lobt der Initiator.
Partnerschaft wie ein Puzzle
Alena Roth strahlte übers ganze Gesicht, als sie von der Jury-Entscheidung erfuhr. "Das ist eine große Ehre. Ich freue mich sehr, dass mein Entwurf genommen wurde!"
Die Gestaltung im Stil eines Puzzles hat die 17-Jährige als Symbol für engen Zusammenhalt gewählt. Den Bären zieren die Wappen von Kulmbach und Charlottenburg-Wilmersdorf, Bier und Kulinarisches, eine Moschee als Zeichen für Toleranz, sich umschließende Hände und die Jahreszahl. Und auch die Rückseite ist sehenswert: Sorgfältig im Detail gearbeitet finden sich hier das Charlottenburger Schloss und die Plassenburg.