Das Vorstands-Team der Buschklopfer tritt ab
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Dienstag, 26. März 2013
25 Jahre lang waren Cosima und Johannes Asen das Gesicht der Buschklopfer. Auch Frank Walther gehörte seit vielen Jahren dazu. Nun hat das Vorstands-Team die Verantwortung abgegeben. Eine Bilanz.
Dass sie einmal in einem Theaterstück zu Roland Jonak "Du fieser Piesepampel" gesagt und ihn damit vollends aus dem Konzept gebracht hat, weiß Cosima Asen noch genau. Auch, dass Rüdiger Baumann, mittlerweile einer der wichtigsten Vertreter der Kulmbacher Theaterszene, seine Schauspieler-Karriere bei den "Buschklopfern" begonnen hat: In Ludwig Thomas "Lokalbahn".
Seit 28 Jahren steht Cosima Asen auf der Bühne. Die Theatergruppe "Buschklopfer " hat sie mit gegründet, hat nicht nur auf der Bühne Präsenz gezeigt, sondern auch im Vorstand des Vereins dafür gesorgt, dass es immer weiter voran geht. Immer mit dabei: Ihr Mann Johannes. Und später auch Frank Walther.
Für viele Kulmbacher waren "die Asens" und Frank Walther gleichbedeutend mit den "Buschklopfern".
Nun macht das Trio einen Schnitt: Frank Walther gibt das Amt des Vorsitzenden ab, Cosima Asen ist nicht länger seine Stellvertreterin, und Johannes Asen ist nicht mehr für die Finanzen des Vereins verantwortlich. Ein bisschen kürzer treten wollen alle drei: Einen Verein zu verwalten und zu repräsentieren und nebenbei noch zu proben, zu spielen.... das kostet viel Zeit.
Shakespeare und Politik
Und dann sei es nach mehr als 25 Jahren auch Zeit, dass einmal jemand anders drankommt. "Die Buschklopfer sind ja kein Cosima-Asen-Verein" sagt Cosima Asen. Anfangs waren sie das: Cosima Asen hat gemeinsam mit Stefan Masel die Gruppe 1985 gegründet. Sie hat gelegentlich, zum Beispiel mit Stücken von Dario Fo, ein bisschen provoziert. Aber "ihr" Verein hat mit spritzigen Boulevard-Stücken und opulent ausgestatteten Shakespeare-Komödien auch eine Theaterszene in Kulmbach etabliert, wie es sie bislang noch nicht gab.
Einzig die Theatergruppe des Kauernburger Gesangvereins war damals aktiv. Heute wird allerorten Theater gespielt. Der eine oder andere prominente Vertreter der Szene hat bei den "Buschklopfern" angefangen. Von Rüdiger Baumann war schon die Rede. Roland Jonak und Manfred Spindler, bekannt als das "Seltsame Paar" haben sich auf der "Buschklopfer"-Bühne kennen gelernt. Jahre her ist das alles. "Es war eine schöne Zeit", sagt Cosima Asen.
Neues Team
Nun haben die Asens und Vorsitzender Frank Walther die Verantwortung abgegeben. Carolin Wagner heißt die neue Vorsitzende. Ulli Schmidt ist ihr Stellvertreter.
Carolin Wagner ist Vorsitzende. Die 52-Jährige hat vor einigen Jahren nach einer Vorstellung von "Arsen und Spitzenhäubchen" beschlossen: "Da will ich mitmachen." Seitdem steht sie auf der Bühne.
Ulli Schmidt ist zweiter Vorsitzender. Der 53-Jährige ist ein "Urgestein", stand schon vor 25 Jahren auf der Bühne und hat - nach einer Familienpause - sein Engagement vor kurzem wieder verstärkt.
Andrea Sack verwaltet künftig die Kasse; Thomas Lindner fungiert als Schriftführer; Inge Müller und Rosi Walter wurden zu Kassenprüfern bestimmt.
Das neue Führungsteam gehört ebenfalls schon lange zum festen Stamm der Theatergruppe - ein fließender Übergang also. Dass die Schauspieler und die Gruppe ihr am Herzen liegen, versichert die neue Vorsitzende. Das klingt gut: Genauso haben ihre Vorgänger auch mal angefangen.
Schauspieler ohne Heimat
Viele Jahre lang war der Saal der "Dorfschänke" in Mangersreuth das Quartier der "Buschklopfer". Dann wechselte der Besitzer. Der neue Eigentümer meldete Eigenbedarf an und die Theatergruppe zog aufs Land. In einem ehemaligen Wirtshaussaal in Ködnitz wurde von da an geprobt und gespielt. Der Theatersaal versprühte einen besonderen Charme, obwohl - oder gerade weil? - er nicht perfekt war, weil es an manchen Stellen bröckelte und vieles improvisiert werden musste. Mit der Zeit wurden die Improvisationen aber zu teuer. Insbesondere die Heizkosten belasteten das Budget über Gebühr: Im Oktober sind die "Buschklopfer" dort wieder ausgezogen - und seitdem auf der Suche nach einem neuen Quartier. Zentral gelegen sollte es sein, Hinweise aus der Bevölkerung auf geeignet e Räume werden dankbar registriert. Ganz oben auf der Favoritenliste: die alte Spinnerei, die derzeit saniert wird. Ein Raumnutzungskonzept gibt es derzeit noch nicht. Darüber muss, so heißt es aus dem Rathaus, zu gegebener Zeit der Stadtrat entscheiden.