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Das TV-Duell: Darf man sich da langweilen?


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Dienstag, 03. Sept. 2013

Man tut ja was für seine Bildung. Auch für die politische. Wenn man bei der Zeitung arbeitet, sowieso. Aber die Leidensfähigkeit diesbezüglich hat ihre Grenzen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Herausforderer Peer Steinbrück.  Foto: Maurizio Gambarini/dpa



Die waren am Sonntag erreicht. DAS DUELL stand an. Merkel gegen Steinbrück. Die amtierende Kanzlerin gegen ihren Herausforderer. Ein Medien-Event sondergleichen, im Vorfeld intensivst beworben, crossmedial begleitet. Natürlich wollte ich mir das anschauen. Kurz vor der "Tagesschau" hatte ich, wie man so schön sagt, mein Tagwerk geschafft. Die Spülmaschine surrte leise vor sich hin, die Tasche für den nächsten Arbeitstag stand fertig gepackt im Flur. Die Katzen waren satt und friedlich.

Und dann ging DAS DUELL los. Oder besser: Es plätscherte los. Raab wurde manchmal ein wenig frech; die Duellanten blieben - ich kann es nicht anders sagen - langweilig. Ich erfuhr nichts wirklich Neues, hörte kein Argument, das ich nicht schon x-mal gehört hätte.



Da fiel mir der Satz ein, den ich gerne sage, wenn jemand wieder mal übers Fernsehprogramm schimpft: "Das Ding hat auch einen Knopf zum Ausschalten!"

Ich zögerte: Darf man das? Als politisch interessierter Mensch? Als Journalist zumal? Ich zögerte nur kurz.
Dann nahm ich den Roman zur Hand, den ich vor kurzem geschenkt bekommen hatte. Und dann wurde es doch noch ein kurzweiliger Abend.