Das Trebgaster Bier und die Frage der Bekömmlichkeit
Autor: Dieter Hübner
Trebgast, Montag, 12. November 2018
Jürgen Peter feierte beim Bockbieranstich in Trebgast ein gelungenes Comeback - und der "echte Franke" Werner Reißaus nahm die Lokalpolitik aufs Korn.
"Jetzt gibt es endlich wieder eine Demokratie in Bayern", begann Jürgen Peter, der zuletzt 2013 beim "Derblecken" im Trebgaster Bräustadl dabei war, beim "24. Böckschießen" seinen Rück- und Ausblick auf das große Weltgeschehen. Ein Novum: Erstmals hatten sich drei aktuelle Kulmbacher Landtagsabgeordnete eingefunden. Und alle drei durften sich dann auch einiges anhören.
Premiere für einen Senkrechtstarter
"Erfreulich aus Kulmbacher Sicht: Gestern noch im Tonstudio, heute regiert Rainer Ludwig Bayern ..., also mit." Für den Senkrechtstarter war es auf jeden Fall eine Premiere (ob deswegen ein orangefarbenes Mikrophon am Rednerpult steckte, konnte nicht geklärt werden).
Inge Aures und Martin Schöffel haben das humorvolle Treiben im Event-Stadl der Brauerei Haberstumpf bereits des Öfteren, "meist vor anstehenden Wahlen", genossen. Fehlte zur Abrundung des Ganzen eigentlich nur "Sir Henry", der neue Bezirkstagspräsident.
Angie macht den Weg frei
Jürgen Peter freute sich für Inge Aures, dass deren SPD souverän die Fünf-Prozent-Hürde genommen hatte. Konsequenzen aus den Landtagswahlen in Bayern und Hessen, habe bisher nur Angie, die Drama-Queen der Koalition, gezogen. Sie sei auch wirklich nicht zu beneiden, "denn der Einzige, der noch geschlossen hinter ihr steht, ist der Berliner Flughafen". Dafür gehe sie jetzt als Werbe-Ikone zur VR-Bank: "Sie macht den Weg frei, was Bank-Vorstand Dieter Bordihn freuen wird."
Das Seidla schmeckt auch ohne WM-Titel
Erfreulich für den pensionierten Lehrer: Für Bildung brechen goldene Zeiten an. Zur Beseitigung des Lehrermangels werden in Crashkursen Buchhändler zu Oberstudienräten, und Metzgergesellen zu Biologielehrern ausgebildet. Außerdem dürfe jeder, der eine Buchstabensuppe in fünf Minuten ohne zu kleckern auslöffeln kann, schon am nächsten Tag eine Abiklasse in Deutsch unterrichten.
Unverständlich sei dagegen, warum Jogi Löw noch Bundestrainer ist. "Allerdings lehrt uns der heutige Abend, dass das Seidla Bier auch ohne einen WM-Titel schmeckt, und zwar von Schluck zu Schluck besser."
Trotzdem hatte Jürgen Peter Mitleid mit dem "Bräu" Hans Wernlein. Der dürfe sein Bier nun nicht mehr als bekömmlich bezeichnen. Der Bundesgerichtshof habe nämlich entschieden, dass der Begriff "Bekömmlichkeit" nicht auf Alkoholika angewendet werden dürfe. "Obwohl doch keiner von diesen Herren jemals ein Haberstumpf getrunken hat", kommentierte er verständnislos. "Da kann der Bräu hundertmal erklären, dass er keinen Alkohol in sein Bier schüttet, sondern nur Malz, Hopfen, Hefe und Wasser." Doch ein Trost bleibt ihm: Den Hinweis "Kann Spuren von Bier enthalten" muss er auf seinen Etiketten nicht anbringen.