Das "Tatort"-Fieber steckt mich (nicht) an
Autor: Alexander Müller
Kulmbach, Freitag, 10. April 2015
Jetzt mal ganz ehrlich, Sie sind doch auch "Tatort"-Fan, oder? - Wenn am Sonntag die ersten fränkischen Ermittler von Nürnberg aus auf Tätersuche gehen, muss man doch einfach dabei sein, oder?
Naja, dieses Fernseh-Format hat mich ehrlich gesagt noch nie sonderlich angesprochen, insofern werde ich wahrscheinlich auch bei der Premiere fehlen, amüsiere mich aber bis dahin schon ein wenig darüber, welche Bedeutung dem Thema zugemessen wird. Die Kollegen des Bayerischen Rundfunks überschlagen sich schier mit Sondersendungen. Es gibt einen roten Teppich in Nürnberg, einen Live-Stream mit Chat während der Sendung, Public Viewings in Hof und Würzburg sowie eine Nachbetrachtung mit dem Nürnberger OB.
Inge Aures, Landtags-Vizepräsidentin und Kulmbacher Abgeordnete, hat nun daran erinnert, dass sie es gewesen sei, die einen fränkischen Tatort gefordert habe und sich nun öffentlich gefreut, dass er endlich kommt. Was wir jetzt genau davon haben, ist mir trotzdem nicht so ganz klar. Ist es, weil wir "Frängisch" so gerne im Fernsehen hören? Oder den übrigen Bundesländern zeigen können, dass der Freistaat nicht alleine aus Oberbayern besteht? Vielleicht kommen ja auch mehr Touristen, wenn sie sehen, dass Kriminalfälle bei uns in 90 Minuten gelöst werden...
Ich bin fast sicher, dass als nächstes die Forderungen zunehmen, ein Tatort im "Tatort" könnte doch auch einmal in der Region sein - und nicht in Erlangen, wie in der Premieren-Folge. In Kronach hat die Junge Union schon die Festung Rosenberg als Drehort angeboten - könnten wir doch locker die Plassenburg nominieren, oder?
Und sofern den Verantwortlichen keine Handlung einfällt, hätte ich einen Vorschlag: Das Ermittler-Team macht sich einfach auf die Suche nach der fränkischen Einigkeit - hoffentlich kein unlösbarer Fall!