Das schreckt uns Franken auch nicht mehr
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Sonntag, 18. April 2021
Eingesperrt sind wir Franken in Bayern seit Monaten - da kann uns ein Bundeslockdown auch nicht mehr schrecken.
Über was sich die Leute, die nicht in unserem "herrlichen" Freistaat Bayern leben, doch noch so alles aufregen können!!! Verrückt, denke ich mir, wenn ich die Diskussionen um den Bundeslockdown verfolge.
Die Fußfesseln
Nehmen wir doch mal die Ausgangssperre, die in einigen Bundesländern nicht nur die Bürger, sondern auch die Landeschefs partout nicht hinnehmen wollen. Bei uns ist die kein großes Thema, denn: Frei leben wir im (Frei-)Staat schon lange nicht mehr. Seit Monaten tragen Bayern (und auch wir Franken) Fußfesseln. Dass die einschneidend sind, nehmen die meisten gelassen hin. Und so beenden sie um 21.55 Uhr brav den Besuch beim Nachbarn, damit sie pünktlich um 22 Uhr zu Hause sind. Manch einer spricht da vom offenen Vollzug (tagsüber arbeiten, nachts wird man weggesperrt).
Wenn jetzt im Bund darüber diskutiert wird, ob die Einschränkung der Freiheitsrechte so weit gehen darf, erfahren wir, in welch paradiesischen Zuständen so mancher Deutsche noch lebt. Nehmen wir nur die Saarländer: Bei ihnen wurde die Außengastronomie geöffnet, mit einem negativen Test darf man sogar Konzerthäuser oder Kinos aufsuchen.
Söder lässt nicht locker
Von so viel Freiheit - die man im Saarland aber wohl auch nur für wenige Tage genießen darf - können wir nur träumen. Markus Söder hat uns im Griff. Und er lässt nicht locker. Wir leiden unter einem harten bayerischen Kurs, der aber auch was Gutes hat: Ein Bundesgesetz kann uns, die wir seit Monaten an die Kandare genommen werden, nicht mehr schrecken. Müssen wir statt um 22 künftig schon um 21 Uhr zu Hause sein, dann finden wir das vielleicht beknackt, wir wissen aber auch: Bei all den Verboten macht die Stunde das Kraut auch nicht mehr fett.