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Das Salz wird knapp: Gemeinden denken um


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Dienstag, 09. Februar 2021

Einigen Kommunen im Landkreis gehen die Salzbestände aus, die nach den schneereichen und kalten Wochen fast oder schon ganz aufgebraucht sind.
Etlichen Gemeinden geht so langsam das Streusalz für den Winterdienst aus.


Auch die Vorräte es Marktes Presseck werden kleiner und kleiner. "Die Gemeinde wird aufgrund des aktuellen Wintereinbruchs gegenüber den Autobahndirektionen nur nachrangig mit Streusalz beliefert", sagt Bürgermeister Christian Ruppert (CSU) und führt an: "Dies bedeutet, dass derzeit nur noch sehr wenig Salz bei der Gemeinde vorhanden ist." Deshalb würden in den nächsten Tagen nur die Strecken an Steigungen gestreut. "Die ebenen und nicht gefährlichen Streckenabschnitte werden, wenn es notwendig ist, lediglich geräumt", so Ruppert, der Autofahrer um eine vorsichtige Fahrweise bittet.

Split statt Salz

Auch in Stadtsteinach ist Salz Mangelware. Flache Strecken werden auch dort nur noch geräumt, an Steigungen nicht mehr Salz, sondern Split aufgebracht, wie Tatjana Friedlein von der Verwaltung mitteilt.

Keine Nachbestellung möglich

Salz nachbestellen könne man derzeit nicht. Das habe der Lieferant der Stadt Stadtsteinach mitgeteilt. Weil aufgrund der extremen Winterverhältnisse in Deutschland Salzproduzenten die Bestellannahme mit sofortiger Wirkung gestoppt hätten. "Wir haben nur noch sechs Tonnen Sackware erhalten", so Friedlein.

Händler: kein Notstand

Dass die Lage angespannt ist, teilt auf Anfrage auch Bärbel Scheidig von der KTU-Handelsgesellschaft-mbH in Kupferberg mit, die Salz von der Deutschen Straßen-Dienst GmbH bezieht und viele oberfränkische Kommunen beliefert. Es gebe Engpässe, weil angesichts des starken Winterausbruchs den Autobahnen sowie Staats- und Kreisstraßen Vorrang eingeräumt werde, Kommunen bei Salzlieferungen leider hinten anstünden.

Von einem Notstand könne aber nicht die Rede sein. Wer im Lager bei der Firma Schott in Kulmbach noch Bestände habe, könne darauf natürlich zurückgreifen, so Scheidig. Die Firma KTU könne die Kunden weiter bedienen, wenn auch nicht in dem sonst gewohnten Umfang. "Wir hoffen, dass sich die Situation bald entspannt."